Forschung: Niedersachsen will Verträge für türkische Wissenschaftler verlängern
Hannover – Die Landesregierung erwägt die Verlängerung befristeter Arbeitsverträge und Stipendien für türkische Wissenschaftler an niedersächsischen Hochschulen. „Damit wäre gleichzeitig die Aufenthaltsfrage geklärt und die Betroffenen könnten bleiben“, antwortete Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) heute auf eine Anfrage im Landtag. Einzelfälle sollen nun geprüft werden.
Nach dem Putschversuch im Juli hatte der türkische Hochschulrat eine zeitweise Einschränkung der Reisefreiheit für Wissenschaftler angeordnet. Aktuell sind 59 türkische Wissenschaftler an niedersächsischen Hochschulen beschäftigt. Nach Angaben des Ministeriums sind zehn Fälle bekannt, in denen türkische Staatsangehörige zur Rückkehr aufgefordert wurden oder nicht nach Deutschland ausreisen durften. Rund 60 Studierende aus Niedersachsen sind angesichts der Lage in der Türkei von Studienaufenthalten dort zurückgetreten oder haben diese verschoben.
Insgesamt bestehen mehr als hundert Kooperationsbeziehungen zwischen niedersächsischen und türkischen Hochschulen. Heinen-Kljajic sagte, die willkürlichen personellen Umstrukturierungen an vielen türkischen Hochschulen seien eine Zäsur in den internationalen Wissenschaftsbeziehungen.
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