Hochschulen

Forschung zum Ersetzen von Tierversuchen mit 15 Millionen Euro unterstützt

  • Freitag, 7. August 2020
/JYPIX, stock.adobe.com
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Berlin – Für die Anwendung, Weiterentwicklung und Validierung von tierversuchsfreien Forschungsmethoden standen in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 15 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Mittel wurden unter anderem vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereitgestellt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor.

„In Deutschland wurden im Jahr 2018 rund 2,8 Millionen lebende Tiere für wissenschaft­liche Versuche herangezogen. Seit Jahren stagniert diese Zahl auf einem vergleichbar ho­hen Niveau von über 2,6 Millionen Tieren“, schrieben die Antragsteller in ihrer Frage­stellung.

Dies bestätigt die Bundesregierung in ihrer Antwort: „Im Vergleich zum Vorjahr bewegen sich die Zahlen über die Verwendung von Versuchstieren auf einem weitgehend gleich­bleibenden Niveau“, heißt es darin.

Als Gründe für dieses Niveau seien aber „insbeson­dere der Ausbau des Forschungsstand­orts Deutschland und der damit verbundene steigende Einsatz neuer Technologien und transgener Tiermodelle im Versuchstier­bereich zu berücksichtigen“, schreibt die Regie­rung.

Zu beachten sei auch, dass viele Alternativmethoden zum Tierversuch ebenfalls nicht ohne den Einsatz von Tieren auskämen und dass insofern die Entwicklung und Anwen­dung von Alternativmethoden nicht zwangsläufig zum Absinken der Zahl verwendeter Tiere führe.

„Der Bundesregierung ist es ein großes Anliegen, Tierversuche möglichst schnell durch Alternativmethoden zu ersetzen und die Anzahl verwendeter Versuchstiere zu redu­zie­ren“, betonte sie.

Einen konkreten Ausstiegsplan aus Tierversuchen plane die Regierung aber nicht, da „Tierversuche bereits nach dem geltenden Recht nur genehmigt werden, soweit sie zur Erreichung von im Tierschutzgesetz abschließend geregelten Zwecken unerlässlich und ethisch vertretbar sind“.

hil

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