Forschungsausgaben der Pharmaindustrie in Deutschland stagnieren

Berlin – Die deutsche Wirtschaft hat noch nie so viel Geld in Forschung und Entwicklung investiert wie im vergangenen Jahr: Knapp 57 Milliarden Euro wendeten die Unternehmen auf, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Das sind 6,4 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Zu der Steigerung trägt die Pharmaindustrie aber offenbar nicht bei: Laut dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft stagnieren ihre Ausgaben seit einigen Jahren und sind 2014 entgegen dem Trend in anderen Wirtschaftszweigen sogar zurückgegangen.
Der Stifterverband hat für die Daten im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erhoben und dazu 2.461 Unternehmen befragt, die Rücklaufquote lag bei 50 Prozent.
Danach liegt die Automobilindustrie bei den Forschungsausgaben mit Abstand weit vorn und ist damit der Forschungs- und Entwicklungsmotor der deutschen Wirtschaft. Knapp 20 Milliarden Euro hat die Kfz-Branche in die interne Forschung gesteckt, 2,6 Milliarden Euro mehr als noch im Jahr 2013.
Ebenso sind in der Chemieindustrie, im Maschinenbau und in der Elektroindustrie im Jahr 2014 mehr Mittel in die interne Forschung geflossen. In der Energie-und Pharmabranche wurde dagegen etwas weniger geforscht. Die internen Forschungsaufwendungen stagnieren hier seit dem Jahr 2011 bei rund vier Milliarden Euro.
Der Anteil des Bruttoinlandsproduktes (BIP), der für Forschung und Entwicklung insgesamt eingesetzt wird, liegt nach vorläufigen Zahlen im Jahr 2014 bei 2,87 Prozent (2013: 2,83 Prozent). Damit wurde das Drei-Prozent-Ziel der Bundesregierung wieder verfehlt.
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