Vermischtes

Fotoreportage zeigt Alltag auf COVID-19-Inten­sivstation

  • Donnerstag, 29. April 2021
Der Zustand einer Patientin hat sich stark verschlechtert. Die Medizinerinnen und Mediziner entscheiden sich für den Anschluss einer künstlichen Lunge, der ECMO. Damit wird das Blut durch dicke Schläuche aus dem Körper geführt und in einer Maschine mit Sauerstoff angereichert. Die eigentliche Lunge wird so überbrückt und ihr wird Zeit zur Regeneration gegeben. Die ECMO ist die letzte aller Therapiemöglichkeiten. /Kai Senf
Auf der COVID-Intensivstation der Mühlenkreiskliniken in Minden. /Kai Senf

Berlin – In der Pandemie stehen die COVID-19-Intensivstationen derzeit im Zentrum des öffentlichen Interesses. Die Mühlenkreiskliniken aus Minden gewähren nun einen fotorealistischen Einblick in die Arbeit der Ärzte und Pflegekräfte auf der Intensivstation.

Aus Zeitgründen könne man für Interviews mit dem Personal nicht mehr zur Verfügung stehen, schreibt die Klinik. #allemalneschichtmachen sei aus Gründen des Infektions- und des Patientenschutzes „leider keine Option“. Deshalb habe man sich entschieden, eine Fotoreportage von der COVID-19-Intensivstation zu erstellen. Die Bilder seien nicht gestellt. Sie bildeten den normalen Alltag auf der Intensivstation ab.

Die Klinik kritisiert in einem Schreiben zu der Bildreportage, dass selbsternannte Experten zurzeit immer wieder die bundesweiten Belegungszahlen diskutierten und fänden, dass es noch genügend Platz gäbe – ohne je eine Intensivstation von innen gesehen zu haben.

Andere würden meinen, dass die Mitarbeiter auf Intensivstationen ja dafür ausgebildet seien, schwer­kranken Menschen zu helfen – ohne je selbst „mit drei Kolleginnen einen intubierten Patienten, ohne einen Schlauch aus dem Körper zu ziehen, von dem Rücken auf den Bauch zu gedreht zu haben, um der Lunge ein Stück Entlastung zu gewähren“.

Die Belastungen durch COVID-19 kämen zusätzlich zu den normalen Belastungen der Mitarbeiter auf den Intensivstationen hinzu. Denn diese auch müssten weiterhin Herzinfarkte, Schlaganfälle, Unfälle, schwere Infektionen oder die Nachsorge bei schweren Operationen versorgen. All diese Patienten seien „nicht weg“, hieß es aus dem Klinikum.

Seit Monaten gleiche die Arbeit auf den Intensiv- und Isolierstationen einem Kraftakt, betont das Kran­kenhaus darüber hinaus. Häme und Spott hätten die Mitarbeiter nicht verdient. Diese seien keine Helden, doch sie leisteten heldenhaftes.

Erst kürzlich hatte der Regisseur Carl Giers­torfer eine Dokumentationsreihe über die „Station 43“ der Charité – Universitätsmedizin Berlin erstellt. Sie zeigt Alltag und Herausforderungen für Ärzte und Pfle­ge­­per­­sonal auf der Intensivstation.

may

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