Frauen in der ärztlichen Berufspolitik unterrepräsentiert
Berlin – In den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung sind Frauen nicht angemessen vertreten. Vor allem junge Ärztinnen fehlen in der Berufspolitik. Darauf hat der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) hingewiesen. Der Verband appelliert an Medizinerinnen, sich in der Standespolitik zu engagieren und die Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen zu verändern.
„Es gibt bundesweit nur vier Kammerpräsidentinnen und 13 Kammerpräsidenten. Auch die Vorsitzenden der regionalen Ärztekammerbereiche und Kassenärztlichen Vereinigungen sind in der überwiegenden Mehrzahl männlich“, sagte die Präsidentin des DÄB, Christiane Groß. Sie kritisierte, es fehle für die Arbeit in den Gremien an einer Unterstützungskultur. Viele Sitzungen fänden in der Freizeit statt.
Der DÄB regt an, jungen Ärztinnen und Ärzten Dienste zu erlassen, wenn sie sich in der Berufspolitik engagieren. Wichtig sei außerdem, die Kosten für die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen zu erstatten, die Sitzungen zeitlich straff zu führen und „einigermaßen akzeptable Sitzungsgelder“ zu zahlen.
„Die Arbeit in Gremien kann richtig Spaß machen, wenn es um Entscheidungen und um die Suche nach Verbündeten für die eigenen Ideen geht“, so Groß.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: