Frauenärzte warnen vor Cannabiskonsum in der Schwangerschaft

München – Frauenärzte haben vor dem Cannabisrauchen in der Schwangerschaft gewarnt. „Da das Gehirn des ungeborenen Babys sich von Tag zu Tag weiter entwickelt, wirkt Cannabis genau wie Alkohol nicht einfach nur als Droge, sondern als Gift“, erklärte Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte, heute in München.
Vielfach werde Cannabis für eine harmlose Droge gehalten, und Schwangere gingen davon aus, dass das dem Baby nicht schade. „Aber das ist falsch“, sagte der Facharzt anlässlich des bevorstehenden Weltdrogentags.
Er betonte, es sei zwar unklar, wie viele Frauen mit dem Cannabisrauchen aufhörten, wenn sie schwanger würden. Vor allem Frauen, die legale oder illegale Drogen regelmäßig und in größeren Mengen konsumierten, dürfte die Abstinenz aber schwer fallen, sagte er.
Dem Berufsverband zufolge gibt sehr deutliche Hinweise darauf, dass sich die Funktionsweise des kindlichen Gehirns dauerhaft verändert, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Cannabis konsumiert.
Dies geschehe unabhängig vom Nikotin und anderen Giftstoffen, die beim Marihuanarauchen mit inhaliert würden. Die Veränderungen des Gehirns ließen sich demnach in einer Studie aus den Niederlanden sogar noch bei sechsjährigen Kindern feststellen.
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