Frauenbeauftragte in Thüringen: Gesundheitsbelange von Frauen stärker beachten

Erfurt – Frauenbeauftragte in Thüringen fordern, dass weibliche Bedürfnisse bei Krankheiten stärker beachtet werden. „In der Forschung, in den medizinischen Leitlinien oder auch in der Medikation müssen Frauen besser berücksichtigt werden. Sonst werden Frauen einfach nicht richtig behandelt“, sagten heute Thüringens Gleichstellungsbeauftragte Katrin Christ-Eisenwinder, Andrea Wagner vom Landesfrauenrat und die Landesgeschäftsführerin der Barmer Ersatzkasse, Birgit Dziuk, in einer gemeinsamen Mitteilung.
„Frauen reagieren auf viele Behandlungen und Krankheiten anders“, sagte Ilona Helena Eisner vom Landesfrauenrat. Das spiele im Gesundheitswesen aber häufig keine Rolle – etwa wenn manche Medikamente nur an Männern getestet würden.
Anlässlich des Frauentages am 8. März laden der Landesfrauenrat, die Gleichstellungsbeauftragte und die Barmer heute in Erfurt zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Frauenherzen schlagen anders“.
Unter anderem ist ein Vortrag der Herzspezialistin Anja Schade vom Helios-Klinikum Erfurt geplant. Darin soll es darum gehen, dass Herzerkrankungen Frauen anders betreffen als Männer. Zwar führen koronare Herzkrankheiten, akuter Herzinfarkt und Herzschwäche die Todesfallstatistik insgesamt an. Dem Herzbericht der Deutschen Herzstiftung zufolge führen jedoch Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen und Herzrhythmusstörungen bei Frauen häufiger zum Tod als bei betroffenen Männern. Nach den Wechseljahren steige das Risiko für eine Herzerkrankung deutlich an.
Nicht selten würden Herzinfarkte bei Frauen zu spät erkannt, weil typisch „männliche“ Symptome wie Vernichtungsschmerz fehlen und stattdessen beispielsweise Druckgefühle in Brust- und Bauchraum oder Übelkeit auftreten, hieß es vonseiten der Veranstalter. Die medizinische Versorgung müsse daher im Sinne der Frauengesundheit verbessert werden.
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