Grüne wollen mehr Engagement für Frauengesundheit

Berlin – Die Bundesregierung muss das Thema Frauengesundheit ernst nehmen und mehr Geld in die Versorgungsforschung investieren. Das haben die Grünen im Bundestag heute anlässlich des Internationalen Aktionstags Frauengesundheit verlangt. Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Gesundheitsförderung, und Ulle Schauws, Sprecherin für Frauenpolitik, bemängelten, dass sich die Debatte um Frauengesundheit im Augenblick zu sehr um die Frage nach der Werbung für einen Schwangerschaftsabbruch drehe (Paragraf 219a Strafgesetzbuch).
„Eine gute gesundheitliche Versorgung von Frauen betrifft nicht nur ihr Recht auf reproduktive Selbstbestimmung, sondern die Gesundheitsversorgung insgesamt“, betonten sie. Die beiden Grünen-Politikerinnen bemängelten zudem, dass der Koalitionsvertrag keinerlei Vorschläge enthalte, wie die Gesundheitsversorgung von Frauen verbessert werden solle.
Bessere Versorgungsforschung notwendig
Konkret fordern sie zum Beispiel Vorgaben für Arzneimittelstudien, die Frauen obligat einbeziehen müssten und eine bessere Versorgungsforschung im Bereich Frauengesundheit. „Dazu gehört auch eine Überprüfung von herkömmlichen Vorsorgeangeboten auf ihre Wirksamkeit, damit Frauen nicht in Untersuchungen hineingedrängt werden, die ihnen persönlich nichts nutzen“, so die beiden Sprecherinnen der Grünen-Bundestagsfraktion.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) fühlen sich Frauen in Deutschland nach eigenen Angaben fast doppelt so häufig durch chronischen Stress seelisch belastet wie Männer. Die BZgA hat daher ein neues Informationsangebot zur psychischen Gesundheit und zu psychischen Erkrankungen von Frauen eingerichtet. Es bietet qualitätsgesicherte Informationen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Frauen, deren Ursachen und Anzeichen sowie zu deren Behandlung. Dazu gibt es eine Übersicht zu verschiedenen Unterstützungsangeboten.
Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen – noch vor den Depressionen – zählen Angststörungen. In Deutschland erkrankt laut BZgA jährlich rund jede fünfte Frau daran, bei den Männern ist es etwa jeder zehnte. Menschen, die an einer Angststörung leiden, entwickeln häufiger eine Depression oder eine Abhängigkeit von Alkohol, Drogen oder Medikamenten.
Neben dem Schwerpunkt zu psychischen Erkrankungen informiert das Frauengesundheitsportal der BZgA über viele weitere Gesundheitsthemen – von den Gefahren des Alkoholkonsums bis hin zu den Wechseljahren. Neben allgemeinen Informationen zum jeweiligen Thema stellt die Zentrale aktuelle Meldungen, Daten und Fakten sowie Hinweise auf neue Studien und anstehende Fachveranstaltungen bereit.
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