Fresenius Medical Care streicht 5.000 Jobs

Bad Homburg – Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) stemmt sich mit einem Sparprogramm gegen Kostendruck und die Folgen der Coronakrise. Mit schlankeren Strukturen, nur noch zwei globalen Säulen im Betriebsmodell sowie dem Abbau von weltweit 5.000 Arbeitsplätzen will die Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius die jährlichen Kosten bis 2025 um 500 Millionen Euro senken, wie FMC heute in Bad Homburg mitteilte.
Künftig will sich FMC auf das Geschäft mit Produkten für Dialysezentren, Heimdialyse und Intensivmedizin konzentrieren sowie jenes mit Gesundheitsdienstleistungen für chronisch Nierenkranke, das den Löwenanteil der Umsätze ausmacht. Erste Nettoeinsparungen erwartet FMC bis Ende des Jahres 2023. Die für das Programm nötigen Einmalinvestitionen sollen bei 450 bis 500 Millionen Euro liegen.
FMC macht die Coronapandemie seit längerem zu schaffen. Viele chronisch Nierenkranke sterben mit oder am Coronavirus, was die Zahl der Behandlungen in den konzerneigenen Dialysezentren drückt. Im dritten Quartal ließ die Delta-Variante die Übersterblichkeit wieder steigen.
Auch sind die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen für Patienten und Beschäftigte hoch. Schon im Frühjahr warnte FMC Investoren vor einem Ergebniskick in diesem Jahr. Im dritten Quartal verzeichnete der Konzern ein leichtes Umsatzplus, aber ein Ergebniseinbruch um mehr als ein Fünftel, wie FMC heute weiter mitteilte.
Fresenius Medical Care betreibt weltweit etwa 4.100 Dialysezentren für Nierenkranke und versorgt dort rund 345.000 Patienten. Zugleich ist FMC führender Anbieter von Dialyseprodukten wie Dialysegeräten, Dialysatoren und damit verbundenem Einwegzubehör.
Der Klinik- und Medizinkonzern Fresenius hebt unterdessen nach dem dritten Quartal seine Wachstumsziele für das laufende Jahr an. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen statt wie bisher angepeilt im niedrigen bis mittleren Bereich, wie das Unternehmen in Bad Homburg mitteilte.
Das bereinigte Konzernergebnis wird am oberen Rand der Prognosespanne erwartet, die ein Plus im niedrigen einstelligen Bereich vorsieht. Zwischen Juli bis September kletterte bei Fresenius der Umsatz um rund fünf Prozent auf gut 9,3 Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis stieg um zwei Prozent auf 435 Millionen Euro. Damit übertraf der Dax-Konzern die Erwartungen der Analysten.
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