Frühgeburten: Sieben Beatmungsmethoden im Vergleich
Hamilton – Eine nicht invasive Beatmungsstrategie verhindert bei Frühgeborenen eine chronische Lungenerkrankung besser als etwa ein Tubus oder andere nicht invasive Techniken. Forscher der McMaster University haben das System names LISA (Less Invasive Surfactant Administration) mit sieben anderen Beatmungsstrategien verglichen. Ihre Ergebnisse publizierten sie in JAMA (doi:10.1001/jama.2016.10708).
Zwar gäbe es viele Faktoren, die Atmungsprobleme oder chronische Lungenprobleme, wie die bronchopulmonale Dysplasie (BPD) bei Früheborenen verursachen könnten, sagt der Erstautor Tetsuya Isayama von der McMaster University in Hamilton. „Ein Hauptauslöser sind Verletzungen der Lunge aufgrund zu hohem Druck und zu starker Ausdehung durch den Beatmungstubus in der Luftröhre.“ Welche Methode für Frühgeborene am schonendsten ist, zeige jetzt erstmals eine Übersichtsarbeit.
Die Forscher haben sieben Beatmungsstrategien basierend auf 30 unterschiedlichen Versuchen bei 5.598 Kindern verglichen, die in einem Gestationsalter unter 33 Wochen zur Welt kamen. 505 der Frühgeborenen starben, 1.160 erkrankten an BPD und bei 314 stellten die Ärzte ein sogenanntes „Air Leak“ (Pneumothorax, -perikard, -mediastinum, interstitielles Lungenemphysem) fest. Mit LISA konnten die Überlebensraten erhöht, chronische Lungenerkrankungen, intraventrikuläre Blutungen und ein „Air Leak“ verringert werden. Im Durchschnitt starben 164 Frühgeborene weniger pro 1000 Babies oder hatten chronische Atemwegsprobleme im Vergleich zu denjenigen, die mit einem Beatmungstubus Luft erhielten. Die Beatmungstechniken INSURE und NPPV (siehe Kasten) stellten sich in dem Vergleich als zweitbeste Option dar.
Bei dem nicht invasiven LISA-Verfahren erhalten die Frügeborenen ein Surfactant, eine oberflächenaktive Substanz der Lunge, die die Lungenbläschen offen hält. Über einen weichen, dünnen Tubus erhält das Kind diese Substanz über die Luftröhre, während es über eine Maske beatmet wird.
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