Politik

Fussballspiel mit 4.500 Zuschauern – Gesundheitsamt sieht Ansatz gelungen

  • Montag, 7. September 2020
/picture alliance, PRO SHOTS, Thomas Bakker
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Berlin – Der Profifußball ist vorgeprescht und schafft mit genehmigten Spielen vor Zu­schauern Fakten – eine bundeseinheitliche Regelung für die Zulassung von Fans in den Stadien ist jedoch noch nicht gelungen.

Eine Woche vor dem Pflichtspielstart gewann der Bundesligist 1. FC Union Berlin vorges­tern mit 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Zudem feierte Union-Präsident Dirk Zingler die genehmigte Teilöffnung der Arena für 4.500 Zuschauer besonders als Ereignis mit Signal­wirkung.

„Ich hoffe, dass das ein Auftakt ist, auch mal neu zu denken, dass beides geht: Infektions­schutz und Veranstaltungen“, sagte er. „Wir haben den Beweis angetreten, dass es im kleinsten Bundesliga-Stadion geht.“

Er wünsche sich, dass dies an anderen Bundesligastandorten mit Hygienemaßnahmen mit Zuschauern ebenfalls möglich werde. Dies wollen ebenso RB Leipzig mit bis zu 8.500 Zuschauern und Hertha BSC mit rund 4.000 Fans bei den ersten Bundesliga-Heimspielen demonstrieren.

Das Berliner Gesundheitsamt Treptow-Köpenick lobte das von ihm genehmigte Pilotspiel als gelungen. „Der 1. FC Union hat die hygienerelevanten Vorgaben hervorragend umge­setzt“, erklärte der zuständige Referent.

Für Zingler ist es nicht nur ein für den Fußball wichtiges Ereignis in der Coronakrise ge­wesen. „Wir müssen weiter leben, auch mit dem Virus“, sagte er. Deshalb gelte es, den Menschen Vertrauen zurückzugeben. „Wir haben den Menschen den Raum gegeben, und sie haben sich sehr verantwortungsvoll verhalten“, befand Zingler.

Schon vor dem Union-Spiel hatte jedoch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zuschauer-„Flickenteppich“ im Profifußball kritisiert. Er hätte sich sehr gewünscht, „dass wir bis Ende Oktober einen gemeinsamen Ansatz haben für den Start in die Bun­des­liga“, sagte Spahn vorgestern bei einem Auftritt mit Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).

Spahn hatte betonte, dass ein koordiniertes Vorgehen im Fußball sinnvoll sei. „Ich denke, für Akzeptanz insgesamt wäre ein einheitliches Vorgehen besser.“ Gleichzeitig sei die La­ge aber so, wie sie sei. Die Behörden vor Ort würden in eigener Verantwortung entschei­den.

Er hoffe, dass sich alle bewusst seien, „dass damit eine hohe Verantwortung kommt, dass eben Infektionsrisiken dabei minimiert bleiben. Wenn das gelingt, kann es ja auch Bei­spiel für andere Bereiche sein.“

Er rechne mit einer baldigen Wiederzulassung von Zuschauern in allen deutschen Fuß­ball­­stadien. „Da bin ich sehr optimistisch, dass das flächendeckend gelingt“, sagte der CDU-Politiker gestern bei Bild Live. Er sei sehr sicher, dass die Bundesliga „Zug um Zug“ wieder vor Fans in den Arenen spielen werde, bekräftigte Spahn.

dpa/kna

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