Fußgelenke bei Rheuma nicht vernachlässigen
Düsseldorf – Ärzte sollten bei Patienten mit einer rheumatologischen Erkrankung auch auf Schwellungen und Schmerzen der Fußgelenke achten. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie hingewiesen.
Rheumatologen ermitteln die Krankheitsaktivität ihrer Patienten unter anderem mit dem Disease Activity Scores (DAS28). Der standardisierte Entzündungsindikator untersucht 28 Gelenke, unter anderem Finger-, Hand-, Ellenbogen-, Schulter- und Kniegelenke, nicht erfasst werden hierbei die Fußgelenke. Je niedriger sein Wert, desto weniger aktiv ist die rheumatoide Arthritis (RA) insgesamt.
Liegt er unter 2,6 sprechen Ärzte von einer Remission. „Ein niedriger DAS-Wert garantiert aber keinen Stillstand der Erkrankung an einem einzelnen Gelenk“, warnte Stefan Rehart, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh). Er schätzt, dass bei etwa jedem zehnten Patient trotz eines niedrigen DAS-Wertes schwere Schleimhautentzündungen einzelner Gelenke vorkommen.
„Besonders gefährdet sind die Fußgelenke“, sagte Christine Seyfert aus Chemnitz. Bei mehr als 85 Prozent der Menschen mit RA träten aufgrund der Entzündungen Verformungen der Füße auf. Das zeige sich auch an der Häufigkeit der Operationen: Etwa jede dritte Operation führen orthopädische Rheumatologen laut der Fachgesellschaft an den Füßen durch.
Damit es nicht soweit kommt, sollten Ärzte bei der körperlichen Untersuchung ein besonderes Augenmerk auf Gelenke richten, die der Score nicht erfasst. „Auch ein einzelnes stark entzündetes Gelenk ist Anlass genug, um die Medikation umgehend anzupassen“, betonte Rehart.
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