Gassen weiter Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Berlin – Andreas Gassen steht für weitere sechs Jahre an der Spitze der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Auch sein Stellvertreter Stephan Hofmeister bleibt im Amt. Den Vorstand komplettiert nach der heutigen Wahl der KBV-Vertreterversammlung Sibylle Steiner, die auf Thomas Kriedel folgt, der in den Ruhestand gegangen ist.
Gassen, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rheumatologie, ist seit dem 1. März 2014 Chef der Körperschaft. Er wird weiterhin für die fachärztlichen Themen in der KBV zuständig sein. Gassen verwies auf „sechs bewegte Jahre“ – die man aber dank der Zusammenarbeit im KV-System gemeistert habe. Auch künftig werde man sich prononciert für bessere Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung einsetzen.
Hofmeister, der sich bislang als Facharzt für Allgemeinmedizin um die hausärztlichen Aspekte in der KBV kümmerte, gehört dem Vorstand seit dem 3. März 2017 an. Er ist in der neuen Amtsperiode wieder für den hausärztlichen Themenbereich zuständig.
„In den zurückliegenden Jahren sind die Beinfreiheit der Selbstverwaltung und die Unterstützung aus dem politischen Raum nicht gewachsen, sondern eher gesunken“, erklärte Hofmeister. Seine erneute Bewerbung sei deshalb auch mit der Selbstreflexion verbunden gewesen, ob er das weiter machen will.

„Ich glaube wir sind nach wie vor der beste Weg, um eine wohnortnahe Versorgung gut und günstig sicherzustellen.“ Die KBV habe hart daran gearbeitet, dass die Beinfreiheit der ambulanten Versorgung erhalten bleibt. Dafür werde er sich weiter einsetzen.
Kriedel, der sein Amt ebenfalls zum 3. März 2017 angetreten hatte, trat nicht mehr zur Wahl an. Er hat sich unter anderem um die Digitalisierung gekümmert. In diesem Bereich sehe er die kommenden sechs Jahre „enorme Herausforderungen“ auf die KBV zukommen.
Bei einer Fortsetzung der von ihm erlebten engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen KBV, Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), Vertreterversammlung und KBV-Vorstand werde man diese jedoch bewältigen.
Für ihn ist nun Sibylle Steiner nachgerückt. Sie war seit 2013 Dezernentin im Dezernat 4 – Geschäftsbereich Ärztliche und Veranlasste Leistungen – der KBV und zuvor dort Leiterin der Abteilung Arzneimittel. Sie wolle ihre Erfahrung und Expertise „mit aller Kraft“ für die Stärkung der vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Versorgung einsetzen.
Auf den dabei erreichten Erfolgen dürfe man sich nicht ausruhen. Unter anderem müsse man die Arbeit im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) „konsequent ausbauen“, sagte Steiner. Es brauche beispielsweise dringend weitere Initiativen zur bürokratischen Entlastung der Arzt- und Psychotherapiepraxen.
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