Gastroenterologen unterbrechen Hygienekampagne

Ulm – Die niedergelassenen Gastroenterologen werden ab sofort wieder alle verfügbaren Termine für Endoskopien belegen. Sie unterbrechen wegen der aktuellen Coronanotlage die Rationierung besonders hygieneintensiver Untersuchungen. Das teilt der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen Deutschlands (bng) mit.
Seit Mitte August hatte der Verband zusammen mit anderen Facharztgruppen und dem Spitzenverband der Fachärzte auf die nicht hinreichend gegenfinanzierten speziellen Reinigungs- und Hygienekosten für diese Untersuchungen aufmerksam gemacht und die Termine für die Untersuchungen rationiert.
„Das reduzierte Angebot an Magenspiegelungen hat merklich dazu beigetragen, Bewegung in die Debatte zu bringen und Verhandlungen über eine angemessene Kostenerstattung den Weg zu bahnen“, resümiert der Verbandsvorsitzende Albert Beyer.
Wie schon zu Beginn der ersten Coronawelle müssten aber jetzt die Facharztpraxen Engpässe in den Kliniken kompensieren. „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, leisten unseren Beitrag und helfen“, betont Beyer.
Dazu gehöre auch, vorübergehend Leistungen anzubieten, „die aufgrund der Verweigerungshaltung des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen nicht mehr im bisherigen Umfang kostendeckend erbracht werden können, für die wir selbst Geld mitbringen müssen“, so der bng-Vorsitzende.
Er kündigte aber an, dass die Praxen nach der vierten Coronawelle die Untersuchungen wieder zurückfahren würden, wenn die Krankenkassen den Praxen bis dann keine zusätzlichen Mittel für die Hygienekosten zugestanden hätten.
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