Gefäßmediziner warnen vor steigenden Amputationszahlen

Berlin – Die Fachgesellschaft für Gefäßmedizin (DGA) befürchtet, dass die Zahl der bundesweiten Amputationen aufgrund der Corona-Pandemie steigen könnte. Sie rät deshalb insbesondere Diabetikern und Patienten mit peripherer arterieller Gefäßerkrankung (PAVK) Termine beim Gefäßmediziner nicht aus Furcht vor Ansteckung oder Rücksichtnahme abzusagen.
„Die Corona-Pandemie ist weltweit das vorherrschende Thema, dennoch darf nicht vergessen werden, dass auch andere Erkrankungen für die Patienten gefährlich werden können“, mahnt DGA-Präsident Michael Lichtenberg. Derzeit würden insbesondere viele Diabetiker und PAVK-Patienten Behandlungstermine aufschieben.
Das sei gefährlich, denn je eher Patienten mit Schmerzen im Bein oder Fuß, Verfärbungen der Haut oder offenen Wunden an den Beinen zum Gefäßspezialisten gehen, „umso besser ist die Chance, dass ein Absterben der Gliedmaßen und somit eine Amputation verhindert werden kann“, so Michael Lichtenberg.
Vor diesem Hintergrund ruft die DGA vor allem Diabetiker und PAVK-Patienten auf, sich trotz der Corona-Pandemie rechtzeitig behandeln zu lassen.
Bundesweit werden jährlich etwa 60.000 Zehen, Füße und Beine amputiert. Häufig sind Gefäßerkrankungen wie die PAVK – auch Schaufensterkrankheit genannt – oder Diabetes der Grund für die Amputationen. Dabei können diese Erkrankungen bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelt werden.
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