Gelbfieber-Epidemie: WHO will im Kongo fünf Millionen impfen
Brazzaville – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnt wegen einer sich weiter ausbreitenden Gelbfieberepidemie mit einer großen Impfkampagne im Kongo. Ab Juli sollen in der Hauptstadt Kinshasa und den Gebieten nahe der angolanischen Grenze bis zu fünf Millionen Menschen geimpft werden, erklärte heute WHO-Sprecher Eugene Kabambi. Damit soll eine weitere Ausbreitung der ursprünglich aus Angola kommenden Epidemie verhindert werden.
Gesundheitsexperten hoffen, die Epidemie im Kongo einzudämmen, bevor sie sich in der Hauptstadt Kinshasa mit mehr als zehn Millionen Einwohnern ausbreitet. In Angola wurden bereits rund acht Millionen Menschen geimpft. Dort gab es seit Beginn der Epidemie im Dezember mehr als 3000 Verdachtsfälle und knapp 350 mit Gelbfieber in Verbindung gebrachte Todesfälle. Im Kongo gibt es laut WHO bereits 1.044 Gelbfieber-Verdachtsfälle, es ist die Rede von über 70 Toten.
Wegen eines drohenden Impfstoffmangels hatte die WHO Ende letzter Woche erklärt, dass zur raschen Eindämmung von Epidemien notfalls auch nur ein Fünftel der normalen Impfmenge verabreicht werden könnte. Gelbfieber verursacht meist Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, kann aber auch zu Nierenversagen und Tod führen. Übertragen wird es von Aedes-Stechmücken, die auch Zika verbreiten.
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