Gelenkrheuma im Kindesalter: Sorgen über mehrjährigen Lieferausfall von Arzneimittel

Berlin – Das Arzneimittel Triamcinolonhexacetonid für die intraartikuläre Lokaltherapie von Kindern mit juveniler idiopathischer Arthritis steht seit mehr als einem Jahr nicht mehr zur Verfügung. Die Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) zeigt sich zunehmend besorgt.
„Der Lieferstopp ist aus Sicht der pädiatrischen Rheumatologen nicht akzeptabel“, teilte die Fachgesellschaft dem Deutschen Ärzteblatt mit. Es bedürfe kurzfristiger Lösungen, um die leitliniengerechte Therapie dieser Patientengruppe nicht weiter zu gefährden.
Triamcinolonhexacetonid wird unter dem Handelsnamen Lederlon vertrieben. Wann es wieder verfügbar ist, ist völlig unklar. Eine Anfrage des Deutschen Ärzteblattes zu den Ursachen für den Lieferstopp und dessen Dauer ließ das pharmazeutischen Unternehmen Esteve unbeantwortet.
Die Rheumatologen warnten, dass der Lieferstopp eine leitliniengerechte Therapie verhindert. Die aktuell verfügbare Formulierung – Triamcinolonacetonid – habe eine kürzere Wirkdauer, was häufigere Gelenkpunktionen nach sich ziehe, hieß es.
Eine Umfrage der Fachgesellschaft bei 29 pädiatrischen Zentren hat laut GKJR gezeigt, dass das nicht verfügbare Triamcinolonhexacetonid für die intraartikuläre Lokaltherapie das Mittel der ersten Wahl ist.
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