Ärzteschaft

Gematik verpflichtet Medisign zur Aufklärung über Kartentausch

  • Montag, 13. Oktober 2025
/www.gematik.de
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Berlin – Die Gematik hat wegen der Verzögerungen beim Tausch der elektronischen Heilberufsausweise (eHBA) verwaltungsrechtliche Schritte gegen den IT-Anbieter Medisign eingeleitet. Das Unternehmen versichert indes, die gegebenen Fristen einhalten zu können.

Mit dem Beschluss verpflichtet die Gematik Medisign, seine Kunden in angemessener Weise per E-Mail und auf der Internetseite des Unternehmens transparent über die Sachlage, die damit verbundenen Risiken und Lösungswege für einen vollständigen Kartentausch zu informieren.

Dabei habe Medisign insbesondere über Wettbewerbsanbieter, allgemeine Hinweise zu Haftungsbedingungen und Einschätzung der Gematik zu informieren. Das Unternehmen müsse zudem auch ausdrücklich darauf hinweisen, dass es aufgrund dessen zu erheblichen Funktionsbeeinträchtigungen bei versorgungsrelevanten Anwendungen ab dem 1. Januar 2026 kommen könne.

Weitere Schritte behalte sich die Gesellschafterversammlung der Gematik vor. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), selbst Teil der Gesellschafterversammlung, hat den Beschluss als nicht hinreichend kritisiert.

Diese singuläre Maßnahme reiche nicht, die Frist einzuhalten und die damit verbundenen Probleme in der Versorgung – speziell bei elektronischen Rezepten, elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und der elektronischen Patientenakte – zu lösen, so die KBV.

Hintergrund ist der Verzug, in den Medisign beim Austausch der eHBA geraten ist. Wegen einer Systemumstellung sei es in den vergangenen Wochen dazu gekommen, dass zeitweise keine Karten mehr hätten produziert werden können und das zugehörige Antragsportal nicht erreichbar gewesen sei, erklärte das Unternehmen.

Aktuell sei noch „ein kleinerer Teil“ der Kunden betroffen, die vor der Systemumstellung einen Antrag gestellt hatten. Parallel dazu sei am vergangenen Wochenende der eHBA-Sondertausch gestartet. Dieser war wegen einer verpflichtenden Umstellung der Verschlüsselungstechnik notwendig geworden und betreffe rund 65.000 Kunden.

Für diesen Austausch gibt es demnach nun ein vereinfachtes, mit der Gematik abgestimmtes Verfahren, bei dem lediglich die Karte selbst getauscht wird. Falls sich keine wesentlichen Daten geändert haben, ist dann keine erneute Identifizierung nötig.

Insgesamt müssten bis Jahresende also rund 72.000 Karten von Medisign getauscht werden. Das Unternehmen zeigt sich optimistisch, dass es dies dank ausgebauter Produktionsanlagen erreichen kann. „Wir gehen deshalb weiterhin davon aus, den Kartentausch planmäßig bis Ende dieses Jahres abzuschließen“, hieß es.

lau

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