Politik

Gemeinsame Kampagne gegen Antibiotika­resistenzen in Nordrhein-Westfalen

  • Montag, 2. Dezember 2019
/Tobias Arhelger, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Für einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika soll eine neue In­formationskampagne in Nordrhein-Westfalen (NRW) sensibilisieren. „Antibiotika gehören zu den schärfsten Schwertern der Menschheit im Kampf gegen Infektionskrankheiten“, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Bei unsachgemäßem Einsatz von Antibiotika werde jedoch die Entstehung von resisten­ten Bakterien beschleunigt. „Damit verliert die Medizin ihre therapeutischen Möglichkei­ten bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen – das Schwert droht stumpf zu wer­den“, sagte er. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, sei ein zurückhaltender und ver­ant­wortungsbewusster Antibiotikaeinsatz unbedingt erforderlich.

Die Kampagne „Rationale Antibiotikaversorgung in Nordrhein-Westfalen“ tragen die Ärz­te­kammern und Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) des Landes gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf sowie den Apothekerkammern, der Kranken­haus­ge­sellschaft und den Krankenkassen des Landes.

Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser und die Geschäftsstellen der Krankenkassen er­hal­ten dazu die von der Initiative gemeinsam erarbeiteten Poster und Faltblätter, um die Öffentlichkeit zu informieren.

„Ziel unserer gemeinsamen Kampagne ist es, die Gesund­heitskompetenz der Menschen in NRW zu stärken. Wir möchten sie über den sinnvollen Einsatz von Antibiotika aufklären und für einen sorgsamen Umgang damit sensibili­sie­ren“, sagte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest für die Kranken­kassen.

Höhepunkt der Kampagne ist eine Aktionswoche vom 10. bis zum 15. Februar nächsten Jahres mit zahlreichen zusätzlichen Aktivitäten. Dazu gehören Patientenveranstaltungen, konkrete Beratungsangebote der Kooperationspartner vor Ort, Informationsstände, Tele­fonaktionen und Social-Media-Aktivitäten.

„Nach einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung sind die Antibi­otikaverordnungszahlen im Bund zwischen 2010 bis 2018 um 21 Prozent gesunken – in der Kinder- und Jugendmedizin in den vergangenen zehn Jahren sogar um gut 40 Pro­zent“, sagte Karlheinz Großgarten, Geschäftsführer der KV Nordrhein. Der Trend gehe da­mit in die richtige Richtung. „Die neue Kampagne wird uns bei unserer intensiven Auf­klärungs- und Informationsarbeit unter Ärzten und Patienten zusätzlichen Schub ver­leihen“, betonte er.

hil

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