Neuer Leitfaden zur Antibiotikaverordnung für Ärzte

München – Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) haben einen Leitfaden „Infektionsdiagnostik und orale Antibiotikatherapie bei Erwachsenen – Ein Leitfaden für den ambulanten Bereich“ herausgegeben.
„Die Vertragsärzte in Bayern gehen bereits heute bei der Verordnung von Antibiotika sehr sorgsam und verantwortungsbewusst vor“, erklärten die KVB-Vorstände Wolfgang Krombholz, Pedro Schmelz und Claudia Ritter-Rupp. Das neue umfassende Handbuch solle den Mitgliedern zusätzliche Orientierungshilfen bei in der Arztpraxis häufigen Infektionskrankheiten bieten und sie damit im Praxisalltag unterstützen.
Laut KV und LGL ist der Antibiotikaleitfaden als Ratgeber für den Praxisalltag gedacht. „Keines der in Entwicklung befindlichen Antibiotika ist gegen alle resistenten Erreger wirksam, das zwingt zum Umdenken: Wir müssen beim Einsatz von Antibiotika noch genauer hinsehen, noch gezielter behandeln, um die weitere Entwicklung von Resistenzen einzudämmen“, sagte LGL-Präsident Andreas Zapf.
Autoren des Leitfadens sind Fachexperten der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft resistente Erreger (LARE). Er ist ein Teil des „Bayerischen Aktionsplans Antibiotikaresistenzen“ des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.
„Etwa 85 Prozent der Antibiotikaverordnungen in der Humanmedizin betreffen die ambulante Versorgung, in der ein kontinuierlicher Review des Antibiotikaeinsatzes organisatorisch komplex und aufwendig ist. Umso wichtiger sind aktuelle und konzise Informationsquellen für eine adäquate Antibiotikatherapie in diesem Versorgungssektor“, schreiben die Autoren im Kapitel eins des Leitfadens.
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