Generalstaatsanwaltschaft erhebt Betrugsanklage gegen ASB-Mitarbeiter

Nürnberg – In der seit Jahren schwelenden Affäre um frisierte Abrechnungen beim bayerischen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg nun Anklage erhoben.
Drei ehemals leitenden Mitarbeitern im Alter von 68, 55 und 52 Jahren wird vorgeworfen, Krankenkassen in den Jahren 2013 bis 2018 um 4,7 Millionen Euro betrogen zu haben, teilte die Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) heute in Nürnberg mit.
Das Geld soll nicht in die privaten Taschen der Männer geflossen, sondern beim ASB für andere Zwecke verwendet worden sein. Dem Trio, das der Anklage zufolge bandenmäßig vorgegangen sein soll, wird vorgeworfen, etwa die Abrechnungen für Spritkosten extrem nach oben getrieben zu haben. Dem 68-Jährigen wird zudem vorgeworfen, einen Dienstwagen für private Zwecke genutzt zu haben.
Der Schaden sei inzwischen zu großen Teilen vom ASB an die Geschädigten zurückgezahlt worden. Noch offen ist nach Darstellung der Generalstaatsanwaltschaft eine Summe in Höhe von 850.000 Euro. Diese soll im Zuge des Verfahrens von den Beschuldigten eingetrieben werden.
Die Affäre hatte den bayerischen Arbeiter-Samariter-Bund in erhebliche Turbulenzen und existenzielle finanzielle Schwierigkeiten gestürzt. Der inzwischen zurückgetretene, frühere Landesvorsitzende Hans-Ulrich Pfaffmann hatte die frühere Geschäftsführung verantwortlich gemacht.
„Vielmehr ist festzuhalten, dass die vormalige Geschäftsführung den ehrenamtlichen Vorstand jahrelang bewusst getäuscht und das gegenseitige Vertrauen grob missbraucht hat“, hatte Pfaffmann im Jahr 2019 geschrieben.
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