Politik

Gerlach: Coronalage „derzeit nicht besorgniserregend“

  • Donnerstag, 14. Dezember 2023
Judith Gerlach (CSU), Gesundheitsministerin von Bayern/picture alliance, Matthias Balk
Judith Gerlach (CSU), Gesundheitsministerin von Bayern/picture alliance, Matthias Balk

München – Trotz steigender Infektionszahlen hält Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) die Coronalage derzeit insgesamt nicht für besorgniserregend.

Zwar steige die Zahl der gemeldeten Coronafälle auch in Bayern, sagte Gerlach heute in München. Aber die Zunahme von Atemwegserkrankungen sei im Herbst und Winter nicht ungewöhnlich – darauf habe das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ausdrücklich hingewiesen.

Außerdem lösten die derzeit zirkulierenden Omikron-Subtypen angesichts der insgesamt guten Immunitätslage der Bevölkerung nur selten schwere Krankheitsverläufe aus, betonte sie. Gerlach hatte gestern mit zahlreichen Experten über die aktuelle Lage beraten.

Zuletzt wurden dem LGL 3.508 Coronafälle übermittelt, nach 3.293 in der Woche zuvor. Mit früheren Zahlen, etwa aus dem Vorjahr, können diese Zahlen aber nicht sinnvoll verglichen werden, wegen der Immunitätslage und weil viel weniger getestet und gemeldet wird.

Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser liegen derzeit 154 Patientinnen und Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion – sie belegen damit 6,1 Prozent aller betreibbaren Intensivbetten. Man stelle hier eine Stagnation fest, erklärte Gerlach. „Die Zahlen liegen nach wie vor auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.“

„Glücklicherweise sind wir heute in einer ganz anderen Situation als noch zu Beginn oder in der Mitte der Pandemie“, sagte Gerlach. „Dank der erfolgreichen Impfkampagne und durchgemachter Infektionen haben wir einen sehr hohen Immunitätsgrad in der Bevölkerung. Entscheidend ist und bleibt Eigenverantwortung und gegenseitige Rücksichtnahme.“ Mit Blick auf Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kritisierte Gerlach, es sei falsch, Menschen unnötig zu verunsichern.

Sie rief aber insbesondere Menschen ab 60, mit Vorerkrankungen sowie medizinisches und Pflegepersonal auf, ihren Impfstatus zu prüfen. „Besonders Menschen mit bestehenden Vorerkrankungen, zum Beispiel an Lunge, Herz oder Niere oder Personen, die an Diabetes mellitus leiden, profitieren von einer Auffrischimpfung gegen COVID-19 in Absprache mit ihrer Ärztin bzw. ihrem Arzt“, sagte LGL-Präsident Christian Weidner. Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, mahnte: „Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben.“

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung