Politik

Lauterbach ruft erneut zu Vorsicht und mehr Coronaimpfungen auf

  • Montag, 11. Dezember 2023
/picture alliance, dpa, Christian Charisius
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Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angesichts einer aktuellen Coronawelle erneut zu Vorsicht und mehr Impfungen in der Vorweihnachtszeit aufgerufen.

„Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann“, sagte der SPD-Politiker der Bild am Sonntag. Vielmehr befalle Corona oft auch die Blutgefäße oder schwäche das Immunsystem und lasse sich daher viel zu häufig nicht komplett auskurieren.

„Wer Krankheit unterm Weihnachtsbaum so gut es geht vermeiden will, sollte sich möglichst in den nächsten Tagen schnell noch impfen lassen – am besten gegen Grippe und Corona gleichzeitig“, sagte Lauterbach.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt Coronaimpfungen oder Auffrisch­impfungen für Menschen ab 60 Jahren und mit anderen Risikofaktoren wie chronischen Erkrankungen.

Der Minister riet zudem, „lieber noch mal Maske in Bus und Bahn“ zu tragen. Wenn es gehe, sollte man „lieber im Homeoffice bleiben, als die Bürogesellschaft zu genießen“. Kurz vor Weihnachten sollte man „am besten auf große Feiern in Innenräumen verzichten“. Und er rät, im Zweifel lieber schnell noch einen Coronatest zu machen, „bevor wir ältere, kranke Menschen treffen“. Denn es gelte: „Eine vermiedene Infektion ist wie ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk.“

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) rechnet trotz eines Anstiegs der Coronatahlen in der Herbst- und Winterzeit nicht mit einer erneuten Maskenpflicht für die Bevölkerung.

So lange es keine neue Coronavariante gebe, die in der Fläche signifikant kranker mache, werde es keine Einschränkungen für die Menschen geben, sagte Hoch der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Eine solche Virus­variante sei aktuell nicht erkennbar. Zudem gebe es für eine Maskenpflicht derzeit auch gar keine Rechtsgrundlage.

Eine FFP2-Maske etwa beim Bahnfahren oder im Supermarkt zu tragen, das sei jedoch ein sehr vernünftiges Verhalten, betonte der Gesundheits­minister. „Wir haben gerade eine heftige Infektionswelle. Nicht nur Corona, sondern auch andere Viren sind aktuell sehr im Umlauf. Die Leute werden zum Teil richtig krank.“

Hoch rief daher vor allem die über 60-Jährigen und vulnerable Gruppen nachdrücklich dazu auf, sich gegen Corona und Influenza impfen zu lassen.

Nach den erfassten und wöchentlich veröffentlichten Coronazahlen sei die Coronainzidenz in Rheinland-Pfalz derzeit verhältnismäßig hoch, sagte Hoch. Der Minister verwies auch auf das Projekt Sentisurv, bei dem die Universitätsmedizin Mainz im Auftrag des Ministeriums Freiwillige bis zu zwei Mal pro Woche testet.

Damit soll die Inzidenz des SARS-CoV-2 Virus in Rheinland-Pfalz inklusive Dunkelziffer kontinuierlich bestimmt werden, um ein Echtzeitbild der aktuellen Infektionslage zu erhalten. Das Programm sei mit Blick auf den Winter jüngst nochmals bis Ende des ersten Quartals 2024 verlängert worden, berichtete der Minister.

Darüber hinaus würden die fünf Long-Covid-Ambulanzen im Land, die im September und Oktober an den Start gegangen sind, auch von vielen Menschen genutzt und arbeiteten an der Kapazitätsgrenze.

Bei den Krankenhausaufenthalten werde jedoch aktuell ein leichter Rückgang im Land registriert. Das könnte ein Anzeichen sein, dass der Peak überschritten sei, erklärte der Gesundheitsminister.

dpa

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