Ärzteschaft

Gesellschaft für Virologie fordert umfassende Impfstrategie

  • Dienstag, 28. April 2015

Ulm – Ein „langfristiges Impfkonzept für die kommenden Jahrzehnte“ fordert die Gesellschaft für Virologie (GfV). Wichtig sei, dabei nicht nur die Masern-Impfung in den Fokus zu stellen. „Die Impfberatung vor dem Besuch einer Kindertagesstätte, vor allem aber die Kontrolle des Impfstatus bei jedem Arztbesuch sind wichtige Maßnahmen, um Impflücken etwa bei Masern, Röteln oder Mumps zu schließen“, sagte Thomas Mertens, Präsident der GfV vom Uniklinikum Ulm.

Die Fachgesellschaft weist darauf hin, dass sich mehr Menschen impfen lassen würden, wenn ihnen der Vorteil des Impfens für den Einzelnen und die Gesellschaft besser vermittelt würde. „Es ist bedauerlich, dass genau diese Beratung häufig nicht stattfindet“, so der GfV-Experte. Deshalb müsse das Thema Impfen mit allen Aspekten viel besser in die Ausbildung der Medizinstudenten eingebunden werden. Impfungen gehörten zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die der Medizin zur Verfügung stünden. „Eine grundsätzliche Lösung der Probleme, vor die uns altbekannte und regelmäßig neu auftretende Viren stellen, ist ohne Impfstoffe nicht denkbar“, so Mertens.

Die GfV fordert Ärzte auch auf, ihre Patienten besser über neue, weniger bekannte Impfstoffe zu informieren. Für Teenager stünde beispielsweise die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs zur Verfügung, bei älteren Menschen empfiehlt sich eine Impfung gegen Pneumokokken. „Diese Impfstoffe haben sich bereits als wirkungsvoll erwiesen. Dennoch werden sie in Deutschland zu selten eingesetzt“, kritisiert Hartmut Hengel, Vizepräsident der GfV von der Universität Freiburg.

hil

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