Gesundes Kinzigtal: Bessere Zusammenarbeit von Ärzten und Patienten kann Leben verlängern
Haslach/Hamburg – Versicherte, die sich in die Integrierte Versorgung (IV) „Gesundes Kinzigtal“ einschreiben, haben eine geringere Sterbewahrscheinlichkeit als nicht eingeschriebene Versicherte. Das hat eine Studie zur Ergebnisqualität des IV-Konzeptes ergeben. Danach verzögert sich der Sterbezeitpunkt von Versicherten, die an der IV-Versorgung teilnehmen, gegenüber nicht eingeschriebenen Versicherten im Schnitt um 1,4 Jahre. Innerhalb von zehn Quartalen nach Einschreibung verstarben 81 Mitglieder (1,76%), aber 172 Nicht-Mitglieder (3,74%) einer Vergleichsgruppe.
Die Studie „Drei Dimensionen im internen Vergleich“ soll die Ergebnisqualität, die Effizienz und die Mitgliedertreue der IV-Versorgung „Gesundes Kinzigtal“ untersuchen. „Erstmals konnten in einem Integrierten Vollversorgungsprojekt Ergebnisendpunkte wie die Mortalität evaluiert werden“, sagte Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer Gesundes Kinzigtal GmbH und Vorstand der OptiMedis AG. Dies geschah im Rahmen einer Kohortenstudie, bei der jeweils 4.596 Mitglieder und Nicht-Mitglieder verglichen wurden. Die Auswertung erfolgte auf Basis der anonymisierten Routinedaten der AOK Baden-Württemberg.
Laut der Studie kosteten die eingeschriebenen Versicherten die Krankenkasse weniger, nämlich 151 Euro pro Kopf und Jahr gegenüber nicht eingeschriebenen Versicherten.
Auch den Versicherten scheint die Versorgung laut der Studie zuzusagen: Innerhalb von vier Kalenderjahren verließen 129 eingeschriebene Versicherte, aber 200 nicht eingeschriebene Versicherte ihre Kasse. „Die positiven Effekte im Kinzigtal erklären wir uns damit, dass Ärzte und Therapeuten mit den Patienten enger zusammenarbeiten, sich im Rahmen der Integrierten Versorgung mehr Zeit für die Vereinbarung gemeinsamer Ziele nehmen und ein gutes therapeutisches Bündnis entwickeln können“, erläutert der Hornberger Allgemeinarzt Martin Wetzel, Vorsitzender des Kinzigtaler Ärztenetzes MQNK. Der IV-Vertrag „Gesundes Kinzigtal“ ist 2006 mit der AOK-Baden-Württemberg gestartet.
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