Politik

AOK Bayern macht Versorgungsqualität in Praxisnetzen transparent

  • Mittwoch, 4. Dezember 2013

München – Ihre Versorgungsqualität vergleichen können künftig Ärzte in Bayern, die sich zu Praxisnetzen zusammengeschlossen haben. Eine entsprechende AOK-Analyse basiert auf den Routine-Daten von mehr als 65.000 AOK-Versicherten, die seit mehreren Jahren in sechs bayerischen Netzen von 272 Hausärzten und 266 Fachärzten betreut werden.

Die Netze können ihre Qualitätsergebnisse auch mit dem landesweiten Durchschnitt vergleichen. Dabei wird zum Beispiel deutlich, wie häufig die Netzärzte die notwendigen Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen durchführen beziehungsweise veranlassen, oder wie oft sie die angezeigten Medikamente für die jeweilige Erkrankung verschreiben.

„Die Ergebnisse der Auswertung können die Netze für ihr internes Qualitätsmanagement nutzen“, so Gerhard Dahlhoff, Leiter der Stabsstelle Medizin bei der AOK Bayern. Er betont, dass die AOK in diesem Projekt die Daten auswertet, die die Krankenkassen ohnehin erhalten. Die Ärzte müssten nicht zusätzlich dokumentieren.

„Damit haben wir die Chance, uns einerseits immer weiter zu entwickeln und andererseits auf einer nachvollziehbaren Basis die gute Arbeit der Arztnetze der Fach- und allgemeinen Öffentlichkeit zu präsentieren“, so Veit Wambach, Vorsitzender der Agentur deutscher Arztnetze (ADA) und Initiator des Arztnetzes QuE in Nürnberg, dem ersten von derzeit elf bayerischen Arztnetzen mit AOK-Vertrag. „In enger Kooperation zwischen Arztnetz und AOK werden wir die Qualitätskriterien regelmäßig validieren und optimieren“, so Wambach.

Beim Vergleich der Versorgungsqualität von Praxisnetzen mit dem landesweiten Durch­schnitt hat sich bislang unter anderem gezeigt, dass die Netzärzte Patienten mit Koro­narer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz häufiger leitliniengerechte Medikamente verord­nen als ihre Kollegen außerhalb der Netze. Zudem erkennen die Hausärzte in den Netzen bei ihren Patienten Depressionen deutlich öfter. Dadurch könnten diese schneller adäquat behandelt werden, hieß es aus der AOK.

hil

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