Gesundheitliche Probleme bei Hitze: Jede vierte Person betroffen

Berlin – Jede vierte Person in Deutschland hatte dieses Jahr bereits gesundheitliche Probleme aufgrund von extremer Hitze. Besonders betroffen ist die ältere Generation über 60 Jahren. Das hat der diesjährige Hitzereport der DAK-Gesundheit ergeben.
„Es ist alarmierend, wie viele Menschen schon in den ersten Hitzewochen Gesundheitsprobleme hatten“, sagte Andreas Storm, Vorstandvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Unser Hitzereport zeigt, dass die Auswirkungen der extremen Temperaturen zunehmend ältere Menschen gesundheitlich belasten und vor allem der jüngeren Generation große Sorgen macht“.
Der Forsa-Umfrage zufolge berichteten Ende Juli 24 Prozent der Befragten von hitzebedingten Gesundheitsproblemen. Im Vorjahr hatte dieser Wert noch bei 20 Prozent gelegen.
Die Befragten litten demnach vor allem an Erschöpfung (76 Prozent), Kreislaufproblemen (66 Prozent) und Schlafstörungen (59 Prozent). Fünf Prozent der Betroffenen mussten zum Arzt, weitere 16 Prozent hätten sich für ihre Beschwerden ärztliche Unterstützung gewünscht, hatten aber auf den Arztbesuch verzichtet.
Bei den über 60-Jährigen stieg die Betroffenheit von 25 Prozent im Jahr 2023 auf 32 Prozent in diesem Jahr an. Damit hatten die Älteren fast doppelt so häufig gesundheitliche Probleme wie die jüngeren Befragten (17 Prozent).
Die Entwicklung des Extremwetters besorgt über die Hälfte aller Umfrageteilnehmer. Mit 23 Prozent sind Jüngere zwischen 18 und 29 Jahren häufiger sehr besorgt um die zukünftige Entwicklung extremer Temperaturen als Ältere über 60 Jahren mit 12 Prozent.
„Die Schutzpläne müssen weiter ausgebaut werden und bundesweit zur Entfaltung kommen“, sagte Storm und verwies auf die Hitzeprävention in Bund, Ländern und Kommunen. „Vor allem Kinder, Kranke und ältere Menschen müssen besser vor Hitze geschützt werden. Ferner ist Hitzeschutz am Arbeitsplatz wichtig“.
Letzteres spiegelt auch die Umfrage wider: 89 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Hitzeschutz insbesondere in Bereichen mit schwerer körperlicher Arbeit wie beispielsweise im Handwerk, auf dem Bau oder in der Produktion ausgebaut werden muss.
Auch die Arbeit in Alten- und Pflegeeinrichtungen (80 Prozent) sowie in Krankenhäusern (58 Prozent) hielten die Befragten für hitzegefährdet. Der diesjährige DAK-Gesundheitsreport hatte ergeben, dass Pflegekräfte mit 49 Prozent zu den stark belasteten Erwerbstätigen bei Hitze gehört.
Das Forsa-Institut befragte für den Hitzereport der DAK-Gesundheit rund 1.000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland. Der erste Hitzereport wurde 2022 erstellt.
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