Politik

Gesundheitsämter in Baden-Württemberg an Belastungsgrenze

  • Mittwoch, 28. Oktober 2020
/picture alliance, Marijan Murat
/picture alliance, Marijan Murat

Stuttgart – Die steigende Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen bringt Gesundheitsämter in Baden-Württemberg an die Überlastungsgrenze. „In einzelnen Fällen kann die Nachver­fol­gung von Kontaktpersonen zeitweise nicht mehr in vollem Umfang sichergestellt wer­den“, teilte ein Sprecher des baden-württembergischen Sozialministeriums heute in Stuttgart mit.

Zwölf Ämter haben demnach eine Überlastungsanzeige gestellt – insgesamt gibt es in Baden-Württemberg 38 Gesundheitsämter. Wie dynamisch die Situation ist, zeigt sich anhand der Zahl von Gesundheitsämtern, die Hilfe von der Bundeswehr beantragten. Nach ersten Angaben des Sozialministeriums von heute haben 21 Ämter solche Anträge gestellt.

Vom Landeskommando Baden-Württemberg hieß es später, die Zahl sei mittlerweile auf 24 Ämter gestiegen. Wie ein Sprecher des Landeskommandos weiterhin mitteilte, waren heute 327 Kräfte in Gesundheitsämtern im Einsatz.

Die Frauen und Männer in Uniform unterstützten die Mitarbeiter bei der Datenerfassung, aber auch bei ersten Anrufen von positiv getesteten Menschen. Vor allem sollen die Sol­daten auch dabei helfen, dass Infektionsketten telefonisch nachverfolgt werden können.

Gestern wurden in Baden-Württemberg weitere 1.843 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Landesweit liegt der Wert für SARS-CoV-2-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bereits bei 89,9 und damit deutlich über der Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land.

Um die Situation in Griff zu bekommen, setzen Gesundheitsämter auch auf das ehren­amtliche Engagement der Menschen. Ausgewählt werden häufig Studierende mit ent­sprechenden Kenntnissen oder Menschen aus Berufsgruppen mit Gesundheitsbezug wie etwa Sanitäter oder Pfleger. Eine genaue Zahl der ehrenamtlich engagierten Helfer konnte das Sozialministerium aber zunächst nicht nennen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung