Ambulante Versorgung in Baden-Württemberg: Nicht nur Corona

Stuttgart – Ein positives Fazit der ambulanten medizinischen Versorgung in Baden-Württemberg hat die Kassenärztliche Vereinigung (KVBW) des Bundeslandes gezogen. „Die Bürger können sich auch in Krisensituationen auf die niedergelassenen Ärzte verlassen, das hat die Coronapandemie gezeigt“, sagte der stellvertretende KV-Vorstandsvorsitzende Johannes Fechner bei der Vorstellung des neuen Berichtes „Die ambulante medizinische Versorgung 2020“.
Der Report liefert einen Überblick zu den Aktivitäten der KV und macht deutlich, dass die Coronapandemie zwar das beherrschende, aber nicht das einzige Thema und Arbeitsgebiet in diesem Jahr ist.
Vielmehr hat die KV nach eigenen Angaben auch die Förderung der Niederlassung, den Ausbau der Rufnummer 116117 zur umfassenden Servicenummer für Patienten sowie weitere innovative Projekte vorangebracht.
Ein Erfolgsmodell für die Ansiedlung von Ärzten in strukturschwachen Regionen ist laut dem Bericht das Förderprogramm „Ziel und Zukunft: Wir – die Ärzte und Psychotherapeuten – in Baden-Württemberg“ (ZuZ).
2019 sind laut dem Bericht 71 Förderanträge für Niederlassungen und Praxisübernahmen bewilligt worden. Damit konnten seit dem Start des Programms 169 Praxisgründungen oder Praxisübernahmen mit mehr als fünf Millionen Euro unterstützt werden.
Haus- und Fachärzte, die eine Praxis gründen oder eine bestehende Praxis in Fördergebieten übernehmen, können in Baden-Württemberg eine Förderung von bis zu 80.000 Euro beantragen. Auch werden Eröffnungen von Zweigpraxen in Fördergebieten mit maximal 40.000 Euro bezuschusst.
Neben der Niederlassungsförderung bildet ein Hospitationsprogramm die zweite Säule des Förderprogramms. Für Hospitationen von Nachwuchsmedizinern in Praxen baden-württembergischer Vertragsärzte erhalten diese für drei Monate bis zu 2.500 Euro. Junge Ärzte können so die Arbeit in einer Arztpraxis kennenlernen.
Der Mangel an Hausärzte bleibe gleichwohl ein gravierendes Problem. „Insgesamt sind in Baden-Württemberg 37 Prozent der Hausärzte über 60 Jahre alt und werden in den nächsten Jahren in Ruhestand gehen“, heißt es in dem Bericht.
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