Ärzteschaft

Gesundheitsämter wollen Planungssicherheit für Stellenaufbau

  • Dienstag, 1. Oktober 2024
/MQ-Illustrations, stock.adobe.com
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Berlin – Der Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hat den Personalaufbau und die technischen Verbesserungen in den Gesundheitsämtern begrüßt, mahnt aber gleichzeitig eine langfristige Strategie an.

„Die Gesundheitsämter in Deutschland sind personell und technisch inzwischen deutlich besser aufgestellt als noch vor der Coronapandemie. Dies ist wesentlich dem sogenannten ÖGD-Pakt zu verdanken, der dafür bis Ende 2026 rund vier Milliarden Euro zur Verfügung stellt“, sagte die Vorsitzende des Verbandes, Kristina Böhm.

Aber dieser Stellenaufbau in den Gesundheitsämtern dürfe „kein Strohfeuer bleiben“. „Wir müssen den ÖGD auch über das Jahr 2026 hinaus so ausstatten, dass er – als dritte Säule im Gesundheitswesen – seine Aufgaben für die Gesundheit der Bevölkerung erfüllen kann“, betonte sie.

Die Ämter und Kommunen in Deutschland benötigten Planungssicherheit. Dazu müssten Bund, Länder und Kommunen gemeinsam beitragen und die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen.

Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerkes Deutschland wurde das Personal im ÖGD nach Zahlen des Bun­desgesundheitsministeriums seit Ende 2020 bundesweit um 4.833 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt. Etwa 50 Prozent der Stellen seien im Gesundheitsschutz und nahezu 30 Prozent in der Beratung angesiedelt.

Böhm wies daraufhin, dass es nicht nur darum gehe, Stellen zu schaffen und zu erhalten – die Gesundheitsämter müssten sie auch besetzen können. „Das ist wegen des Fachkräftemangels oft sehr schwierig“, sagte sie. Daher sei es wichtig die Arbeit im ÖGD angemessen zu bezahlen, damit sich auch in Zukunft genügend und qualifizierte Bewerbern bei den Ämtern meldeten.

Laut der Statistik der Bundesärztekammer ist nahezu jede zweite berufstätige Fachärztin beziehungsweise jeder zweite berufstätige Facharzt für ÖGD über 60 Jahre alt ist und steht damit kurz vor dem Ruhestand. „Zukünftige Nachwuchsförderung und Nachwuchsgewinnung wird wesentlich davon abhängen, wie attraktiv wir als Arbeit­geber sind“, sagte die BVÖGD-Vorsitzende.

hil

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