Gesundheitsamt findet gravierende Hygienemängel in Nagelstudios

Frankfurt am Main – Um die Hygiene in Nagelstudios ist es schlecht bestellt. Mitarbeiter des Gesundheitsamts Frankfurt am Main hatten im vergangenen Jahr 112 Kosmetik- und Nagelstudios in der Stadt überprüft und dabei viele Mängel festgestellt. Bei 30 Prozent waren diese so schwerwiegend, dass die Betriebe geschlossen werden mussten, bei 50 Prozent wurden Nachkontrollen vereinbart.
„Wir sehen da ein Riesenproblem“, sagte Ursel Heudorf vom Frankfurter Gesundheitsamt bei der Vorstellung des Infektions- und Hygieneberichts 2016/17. Insbesondere in den Nagelstudios seien gravierende Hygienemängel vorgefunden worden. Demnach wurden Einmalprodukte wiederverwendet, Arbeitsflächen nicht gereinigt oder Instrumente nicht richtig desinfiziert. So könnten Pilzinfektionen an den Nägeln übertragen werden oder – über kleine Wunden – Blutkrankheiten wie Hepatitis, erklärte Heudorf.
Ursache ist aus Sicht des Gesundheitsamts, dass es sich bei Nagelpflege um keinen Ausbildungsberuf handelt und die Mitarbeiter oft nur unzureichend Deutsch sprechen. In knapp der Hälfte der Einrichtungen konnten die Mitarbeiter nicht einmal die vorgeschriebene „Sachkunde“ nachweisen. Kunden rät die stellvertretende Amtsleiterin, „hinzuschauen und nachzufragen“.
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