Gesundheitsbeschäftigte demonstrieren in Madrid

Madrid – Die Proteste gegen das Kürzungsprogramm der konservativen spanischen Regierung reißen nach dem Generalstreik vom vergangenen Mittwoch nicht ab. Am Sonntag gingen in Madrid Zehntausende Ärzte, Krankenschwestern und andere Beschäftigte aus dem Gesundheitssektor ganz in Weiß auf die Straße. Bereits am Samstag demonstrierten in der Hauptstadt rund 5.000 Polizisten aus ganz Spanien.
Die Parolen des Demonstrationszuges am Sonntag, an dem sich Blöcke aus allen Krankenhäusern des Großraums Madrid beteiligten, richteten sich vor allem gegen die Privatisierung des Gesundheitswesens. Der 33-jährige Krankenhausarzt Jaime Rodríguez sagte, er demonstriere, weil die Kürzungen sich negativ auf die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung auswirkten und die Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal immer schlechter würden.
Spanien steckt tief in der Rezession, jeder vierte Erwerbsfähige war im dritten Quartal dieses Jahres arbeitslos. Die Regierung aber will weiter sparen, um die Neuverschuldung von 9,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2011 auf 2,8 Prozent im Jahr 2014 zu drücken. 150 Milliarden Euro sollen dafür durch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen eingespart werden. Am Mittwoch hatten die spanischen Arbeitnehmer mit einem landesweiten Generalstreik gegen die rigide Sparpolitik protestiert.
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