Gesundheitsversorgung obdachloser Menschen prekär

Berlin – Die Gesundheitsversorgung obdachloser Menschen in Berlin ist aus Sicht der sozialen Dienste weiterhin prekär. Die mehr als 6.000 Menschen, die auf der Straße lebten, würden mehrheitlich nicht von den Regelangeboten der medizinischen Versorgung erfasst, teilte die Gewebo pro - Soziale Dienste mit.
Aber auch die anderen wohnungslosen Menschen – insgesamt mindestens 55.000 Personen – haben demnach nur eingeschränkt Zugang zu medizinischer Versorgung. Dies geht aus dem zweiten Gesundheitsbericht verschiedener Träger zur medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung obdachloser oder nicht krankenversicherter Menschen in Berlin hervor.
2023 wurden mehr als 8.000 Menschen erfasst, die überwiegend in medizinischen Praxen für Wohnungslose oder nicht Krankenversicherte behandelt wurden. Insgesamt gab es mehr als 33.000 Behandlungen, so der Bericht. Nicht alle Einrichtungen meldeten jedoch Zahlen, sodass die Zahl der behandelten Personen sowie die Zahl der Behandlungen höher sein dürften.
Die Landesgesundheitskonferenz hatte 2024 ein Konzept für Gesundheitszentren für wohnungslose oder nicht ausreichend krankenversicherte Menschen an verschiedenen Standorten der Stadt vorgelegt. Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) unterstrich die Bedeutung dieser Zentren. Diese sollen bestehende Strukturen entlasten.
Zurzeit werde nur ein Teil der medizinischen Hilfeprojekte vom Senat gefördert, sagte Christin Recknagel, Einrichtungsleiterin der Praxis am Stralauer Platz der Gewebo pro. Auch die Berliner Krankenhäuser versorgen demnach eine Vielzahl unversicherter Patientinnen und Patienten, in fast allen Fällen würde die Behandlung nicht ausreichend vergütet.
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