Ärzteschaft

Gewalt gegen Ärzte: Landesärztekammer Hessen plant Meldestelle für Betroffene

  • Montag, 26. November 2018
/patila, stock.adobe.com
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Bad Nauheim – Die Landesärztekammer Hessen richtet eine Meldestelle für Gewalttaten an medizinischem Personal in Hessen ein. Das kündigte Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen, auf der Delegiertenversammlung in Bad Nauheim an. Hintergrund ist unter anderem, dass bislang keine konkreten Zahlen vorliegen. Die Meldestelle soll auch der Evaluation dienen.

„Die zunehmende Gewalt gegenüber Ärztinnen und Ärzten ist kein gefühltes Problem. Doch wir brauchen verlässliche, aussagekräftige Zahlen, um das tatsächliche Ausmaß abschätzen zu können“, sagte Pinkowski. Da nicht alle Gewalttaten zur polizeilichen Anzeige gebracht würden, müsse man von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, erklärten die Delegierten der Landesärztekammer Hessen. Um eine Vorstellung über die tatsächlichen Zahlen zu erhalten, sei eine unkomplizierte Meldestelle sinnvoll, bekräftigten sie das Vorhaben Pinkowskis.

Im Zusammenhang mit der Gewalt gegen medizinischem Hilfspersonal wies Pinkowski auf den Straftatbestand „Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ hin, der Ärzte aus Klinik und Praxis bislang nicht einschließt. Dies zu ändern und die Ärzteschaft ebenfalls unter besonderen Schutz zu stellen, hatte zuletzt auch der 121. Deutsche Ärztetag in Erfurt gefordert. „Die Evaluationsergebnisse werden uns dabei helfen, unsere Forderungen gegenüber dem Gesetzgeber zu bekräftigen“, betonte der hessische Ärztekammerpräsident.

Bei der Delegiertenversammlung regten die Ärzteparlamentarier darüber hinaus eine bessere Versorgung von Menschen ohne Versicherung oder gültige Papiere an und beschlossen die Lockerung des ausschließlichen Fernbehandlungsverbots.

Zusätzlich beschlossen die Delegierten der Landesärztekammer eine Senkung Mitgliedsbeiträge um 7,5 Prozent beschlossen. Grund sei die positive Haushalts­entwicklung, wie es weiter hieß. Die Beitragssenkung soll ab 2019 erfolgen.

may/EB

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