Gewebespenden: Deutliches Plus bei den kardiovaskulären Präparaten

Hannover – Im vergangenen Jahr haben 3.007 Menschen beziehungsweise deren Angehörige einer Gewebespende zugestimmt. Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) konnte 2.764 Gewebespenden realisieren.
Dies entspricht einem Anstieg um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bundesweit vermittelte die DGFG im Jahr 2019 5.827 Gewebetransplantate zur Transplantation. Das hat die Gesellschaft heute bekannt gegeben. Die Zahlen liegen noch einmal geringfügig höher als Vorabzahlen, welche die DGFG bereits Anfang Januar herausgegeben hatte.
„Wir sind sehr dankbar, dass Krankenhäuser zunehmend die Gewebespende und damit eine Versorgung der Patienten ermöglichen. Das ist sehr hervorzuheben, denn diese Unterstützung ist nicht selbstverständlich”, sagte Martin Börgel, Geschäftsführer der DGFG.
Laut der Gesellschaft zeigt ein im Jahr 2018 begonnenes Programm für mehr kardiovaskuläre Gewebespenden mittlerweile erste Resultate: Während in 2018 zehn solcher Spenden umgesetzt werden konnten, spendeten in 2019 bereits 31 Menschen nach dem Herz-Kreislauf-Tod kardiovaskuläre Gewebe.
„Durch das über Jahre etablierte Netzwerk der DGFG gelingt es immer besser auch die komplexe Spende von Herzklappen und Gefäßen aufzubauen und Kliniken maximal zu entlasten. Maßgeblich ist unsere bundesweite Struktur, die überall eine Unterstützung und Entnahme sicher stellt”, betonte Börgel.
Gewebe, die nach dem Tod gespendet werden können, sind neben Augenhornhäuten, Herzklappen und Blutgefäßen auch Knochen, Sehnen, Bänder und Haut. Die Hirntoddiagnostik spielt bei der Gewebespende keine Rolle: 2.392 Gewebespender und damit nahezu 90 Prozent sind laut der DGFG 2019 an einem Herz-Kreislauf-Stillstand verstorben.
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