Gewerkschaften beklagen mehr befristete Arbeitsverträge im Norden
Hamburg – Jeder zehnte Arbeitnehmer im Norden arbeitet nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Nord nur mit einem Zeitvertrag und wird deutlich schlechter entlohnt als seine fest angestellten Kollegen. Sachgrundlose Befristungen kommen demnach besonders häufig im Dienstleistungssektor, Gesundheitswesen und auch im öffentlichen Sektor vor.
In den vergangenen 20 Jahren habe sich die Zahl der befristet Beschäftigten fast verdreifacht, teilte der DGB Nord in Hamburg mit. 55 Prozent dieser Arbeitnehmer seien in Hamburg zudem ohne sachlichen Grund nur für ein bis zwei Jahre eingestellt. In Schleswig-Holstein seien 39 Prozent der befristeten Beschäftigungen grundlos.
Sachgrundlose Befristungen schafften eine riesengroße Verunsicherung und machen jede Zukunftsplanung unmöglich, bemängelte der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn. Die künftige Bundesregierung müsse ein Stoppzeichen setzen.
Generell fordert der DGB Nord unbefristete Arbeit, da befristet Beschäftigte in Hamburg etwa acht Euro weniger pro Stunde verdienen als ihre normal beschäftigten Kollegen. In Schleswig-Holstein betrage der Lohnunterschied fünf Euro pro Stunde. Abgesehen davon hätten befristet Beschäftigte weniger Lohnerhöhungen und Aufstiegschancen. Laut der Befragungen der Gewerkschaften sind sie zudem weniger zufrieden und haben mehr gesundheitliche Probleme.
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