Gicht: FDA untersucht Anstieg kardialer Todesfälle unter Febuxostat
Silver Spring - Beim Xanthinoxidase-Hemmer Febuxostat, der seit 2010 zur Behandlung der symptomatischen Hyperurikämie zugelassen wurde, gibt es möglicherweise ein kardiales Sicherheitsproblem. In einer Vergleichsstudie mit Allopurinol, die die US-Arzneimittelbehörde FDA anlässlich der Zulassung veranlasst hat, soll es zu einem Anstieg der kardialen Todesfälle und der Gesamtsterblichkeit gekommen sein.
Bereits in den Zulassungsstudien zu Febuxostat war ein Anstieg von kardiovaskulären Ereignissen (Tod aus kardiovaskulären Ursachen, nicht-tödlichem Herzinfarkt und nicht-tödlichem Schlaganfall) aufgefallen. Die deutsche Fachinformation gibt die Inzidenz in den APEX- und FACT-Studien mit 1,3 versus 0,3 Ereignissen pro 100 Patientenjahre an. In der CONFIRMS-Studie wurde dagegen kein Anstieg beobachtet.
Dies hat zum einen zu Warnhinweisen geführt. Der Einsatz von Febuxostat bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder dekompensierter Herzinsuffizienz wird in der deutschen Fachinformation „nicht empfohlen“.
Zum anderen haben sowohl die FDA als auch die europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) dem Hersteller die Durchführung von Endpunktstudien auferlegt. Dies waren die CARES-Studie für die USA und die FAST-Studie für Europa.
In beiden Studien wurde an einer großen Patientenzahl (6.198 in CARES und 5.706 in FAST) untersucht, ob es unter Febuxostat häufiger zu kardiovaskulären Ereignissen kommt als unter Allopurinol.
Die beiden Studien sind jetzt abgeschlossen, und zumindest in der CARES-Studie scheint es ein Sicherheitssignal gegeben zu haben. Wie die FDA mitteilt, ist es im kombinierten Endpunkt zwar zu keinem Anstieg der Ereignisse gekommen. Die Zahl der Herztodesfälle und die Zahl der Gesamttodesfälle war jedoch in der Febuxostat-Gruppe erhöht.
Die FDA hat deshalb eine Prüfung begonnen. Vorerst sind keine Einschränkungen geplant. Die FDA weist lediglich darauf hin, bei der Verordnung die geltenden Sicherheitsinformationen zu beachten. Den Patienten wird geraten, das Mittel nicht eigenmächtig abzusetzen, ohne vorher einen Arzt konsultiert zu haben.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: