Politik

GKV für Bündelung bestimmter Eingriffe in spezialisierten Krankenhäusern

  • Donnerstag, 9. Juni 2022
/Blue Planet Studio, stock.adobe.com
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Berlin – Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) dringt auf eine Bündelung bestimmter Eingriffe etwa bei Krebs in spezialisierten Krankenhäusern. Patientinnen und Patienten mit bestimmten Diagnosen sollten nur noch in zertifizierten Zentren behandelt werden, sagte heute Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband. Dort finde eine qualitätsgesicherte Versorgung statt – Überlebensvorteile etwa bei einer Krebserkrankung seien nachgewiesen.

Die Krankenkassen dringen auch auf mehr Transparenz. So gebe es Millionen Daten etwa aus Abrechnungen, Behandlungsfällen und Diagnosen der Krankenhäuser. „Aber die Datennutzung, um die Versorgungs­strukturen zu verbessern und zu reformieren, geht gegen Null“, kritisierte Stoff-Ahnis. Unter anderem müssten Überangebote und doppelte Versorgungsstrukturen reduziert werden.

Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens setzen die Kassen auf mehr Schub für die elektronischen Patientenakten (ePA), die 2021 als freiwilliges Angebot für die 73 Millionen gesetzlich Versicherten gestartet sind.

„Nur eine befüllte elektronische Patientenakte nützt den Patientinnen und Patienten und kann die Versorgung verbessern“, sagte die GKV-Verwaltungsratsvorsitzende Susanne Wagenmann. Um das Potenzial zu heben, müssten Ärztinnen und Ärzte sie also auch aktiv anwenden. Das Interesse unter Versicherten wachse, erläuterte der Verband. Im ersten Quartal dieses Jahres gab es demnach inzwischen mehr als 400.000 ePA-Konten.

Die Ampel-Koalition strebt eine stärkere Verbreitung an – daher soll für die Nutzung der ePA das Prinzip „opt-out“ kommen. Versicherte müssten dann aktiv widersprechen und nicht aktiv einwilligen.

dpa

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