GKV-Spitzenverband fordert mehr Transparenz bei der Pflegequalität

Berlin – Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) fordert, Pflegequalität in Krankenhäusern künftig besser messbar zu machen, so dass die Versicherten ein Krankenhaus auch in dieser Hinsicht beurteilen können. Anlass der Forderung ist ein Förderprogramm, mit dem der Bund von 2009 bis 2011 rund 1,1 Milliarden Euro in zusätzliche Pflegekräfte in Krankenhäusern investiert hatte.
Nach Angaben der Kassen ist aber ungewiss, ob die Krankenhäuser die Pflegequalität durch das zusätzliche Geld tatsächlich verbessern konnten. „Dies lässt sich derzeit kaum ermitteln“, teilte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung heute in Berlin in seinem Abschlussbericht zu dem Förderprogramm mit.
Mehr als 1.100 Krankenhäuser haben danach Geld für etwa 15.300 neue Pflegestellen erhalten. Die Kliniken hätten aber nur für 13.600 Pflegekräfte den geforderten Nachweis vorgelegt. Ob die Krankenhäuser die zusätzlichen Pflegekräfte auch jetzt noch beschäftigten, sei unklar. Seit Anfang 2012 müssen die Kliniken die Stellen nicht mehr nachweisen.
Die Zahl der geförderten Pflegestellen sei nicht mit dem tatsächlichen Zuwachs an Pflegekräften in den Kliniken gleichzusetzen, erklärte der GKV-Verband weiter. Die amtliche Statistik habe in dieser Zeit nur einen Zuwachs von 9.200 Vollzeitkräften im Pflegedienst der Allgemeinkrankenhäuser verzeichnet.
Ein Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) erläuterte gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt, das Ziel, 15.000 Pflegekräfte neu einzusetzen, sei annäherungsweise erreicht worden und die Krankenhäuser seien grundsätzlich dankbar für solche Programme. Leider reichten sie aber nicht aus, um die finanziellen Probleme der Krankenhäuser auf Dauer zu lösen. Das Programm sei auf drei Jahre befristet gewesen, was bedeute, dass die Kliniken viele neu geschaffene Stellen nach Ende des Programms wieder hätten abbauen müssen.
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