Grippeimpfung: Länder wollen Kostenübernahme durch die Kassen

Wiesbaden/Potsdam – Die Kosten der Grippeschutzimpfung sollten nach Forderungen aus drei Bundesländern für mehr gesetzlich Krankenversicherte als bisher übernommen werden. Die Sozialminister aus Brandenburg, Hessen und Baden-Württemberg richteten sich mit einem entsprechenden Schreiben an die Gesundheitsministerkonferenz, wie eine Ministeriumssprecherin in Wiesbaden mitteilte.
„Angesichts der COVID-19-Pandemie und den steigenden Infektionszahlen rechnen wir in den Herbst- und Wintermonaten mit einer erhöhten Belastung des Gesundheitssystems“, heißt es in dem Schreiben. Um Kapazitätsengpässe durch Influenzapatienten in den Kliniken zu vermeiden, sei es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen.
Die drei Länder plädieren dafür, dass neben den Risikogruppen, die zurecht bevorzugt würden, auch die breite Bevölkerung eine Impfung in Anspruch nehmen könne – besonders Kinder ab sechs Monaten. Bislang haben alle Patienten über 60 Jahren Anspruch auf die Impfung, außerdem unter anderem Risikopatienten und Menschen, die beruflich einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, wie das Ministerium mitteilte.
In der Grippesaison 2018/19 sei mehr als jeder fünfte Erkrankte auf eine stationäre Behandlung angewiesen gewesen, im Vorjahr sogar mehr als jeder vierte, heißt es in dem Ministerschreiben. In der COVID-19-Pandemie sei es wichtig, ausreichende Kapazitäten für die stationäre Behandlung von Patienten mit schweren Krankheitsverläufen freizuhalten.
Eine Grippewelle wie 2017/18 könne zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen – „dies sollten wir mit allen Mitteln vermeiden“.
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