Gröhe setzt auf Spezialisierung der medizinischen Versorgung
Bonn – Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat eine bessere Vernetzung in der medizinischen Versorgung gefordert. Nicht alle 1.900 Krankenhäuser in Deutschland könnten dieselbe Qualität in der Behandlung bieten, sagte er gestern auf einer Veranstaltung in Bonn. Das Angebot regionaler Kliniken müsse mit einer spezialisierten Versorgung verbunden werden.
Eine Möglichkeit bietet Gröhe zufolge dafür etwa die Telemedizin. So wie diese heute schon auf entlegenen Bohrinseln helfe, müsse sie auch in ländlichen Regionen zum Zuge kommen können, sagte er.
Die Finanzierbarkeit des hoch spezialisierten Gesundheitswesens lässt sich nach den Worten von Gröhe nur durch bessere Prävention erreichen. So würden etwa 25 Milliarden Euro jährlich für die Behandlung der Folgen von Nikotinkonsum ausgegeben. Wenn nur ein Prozent der Raucher auf Zigaretten verzichteten, könnten damit rund 250 Millionen Euro eingespart werden. Das sei jener Betrag, der für eine bessere Palliativmedizin ausgegeben werde.
Gesundheitspolitik hat laut Gröhe heute mehr denn je eine globale Dimension. Er verwies auf die Ebola-Epidemie in Westafrika. Aus der regionalen Bedrohung hätte leicht eine globale werden können. Weltweit orientierte Gesundheitspolitik habe mit Solidarität zu tun, liege aber auch im eigenen Interesse.
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