Politik

Gröhe will Zahl der Krankenhausbetten reduzieren

  • Mittwoch, 9. April 2014
Uploaded: 18.04.2013 16:58:42 by mis
dpa

München – Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will die Zahl der Krankenhausbetten in Deutschland reduzieren. Trotz steigender Patientenzahlen seien im Jahresdurchschnitt nur 77 Prozent der Kapazitäten in den Kliniken ausgelastet, sagte er der Süddeutschen Zeitung vom Mittwoch. Das bedeute, dass von den rund 501.000 Klinikbetten etwa 113.000 leer stünden. Man müsse fragen, ob diese hohe Bettenzahl notwendig sei, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen. „Vielleicht ist ein Abbau oder eine Umwandlung überzähliger Betten sinnvoller, sagte Gröhe.

Gröhe präzisierte im Gespräch mit der SZ auch die geplante Krankenhausreform. Dabei werde Qualität eine deutlich größere Rolle spielen als bislang. Der CDU-Politiker forderte die Krankenhäuser unter anderem auf, ihre Patienten umfassend und verständlich über die Qualität ihrer Leistungen zu informieren. „Die Menschen sollen die Informationen verstehen, ohne vorher ein Medizin- und Jurastudium absolvieren zu müssen.“ Aber auch beim Geld soll die Qualität künftig eine zentrale Rolle spielen.

Laut Gröhe könnten durch Zu- und Abschläge gute Leistungen besser und schlechte Leistungen schlechter bezahlt werden. Zudem sollten Kliniken, die durch zuätzliche Anstrengungen bestrebt seien, ihre Qualität zu verbessern, mehr Geld erhalten. Zur Vorbereitung der Krankenhausreform soll sich eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe konstituieren, die – laut Koalitionsvertrag – bis Ende 2014 entsprechende Eckpunkte erarbeiten soll.

Reinhard Busse, Professor für Management im Gesundheitswesen an der Technischen Universität Berlin, hatte in der letzten Woche ebenfalls dafür plädiert, die Zahl der Krankenhausbetten zu reduzieren und die Fallzahlen zurückzufahren. Das Personal, insbesondere in der Pflege, müsse dabei aber erhalten bleiben, so dass die ärztliche und pflegerische Versorgung insgesamt verbessert würde, sagte er auf dem Gesundheitskongress des Westens in Köln.

dpa/EB

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