Großbritannien zwölfter Partner beim Röntgenlaser European XFEL

Hamburg/Berlin – Großbritannien ist heute dem Forschungsprojekt European XFEL als zwölftes Partnerland beigetreten. Damit beteiligen sich die Briten nun auch offiziell an der Röntgenlaseranlage am Hamburger Stadtrand, deren wichtigste Finanziers Deutschland und Russland sind.
Der Beitritt Großbritanniens sei „ein wichtiges wissenschafts- und europapolitisches Signal“, erklärte die Hamburger Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) nach der feierlichen Unterzeichnung in der britischen Botschaft in Berlin. Gerade vor dem Hintergrund des Brexit sei es von großer Bedeutung, die Wissenschaftsbeziehungen in Europa zu stärken.
Der Röntgenlaser XFEL (X-Ray Free-Electron Laser) ist eine Art Superkamera, die Vorgänge im Nanokosmos erfassen kann. Dafür werden in der 3,4 Kilometer langen unterirdische Anlage ultrahelle Blitze erzeugt, die dreidimensionale Aufnahmen von Molekülen, Zellen und Viren ermöglichen sollen. Der XFEL war am 1. September vergangenen Jahres in Betrieb genommen worden.
Großbritannien wird sich wie die meisten anderen Partnerländer mit einem vergleichsweise kleinen Beitrag von zwei Prozent der Kosten beteiligen. Deutschland trägt 58 Prozent, Russland 27. Für den Bau des Röntgenlasers waren 1,22 Milliarden Euro veranschlagt worden.
„Das Vereinigte Königreich hat bei der Gestaltung der Zukunft unserer Forschungseinrichtung immer eine wichtige Rolle gespielt“, erklärte XFEL-Geschäftsführer Robert Feidenhans'l. Allerdings hatten die Briten 2009 nicht das Abkommen zum Bau der Anlage unterzeichnet.
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