Hochschulen

Große Nachfrage nach Ionenstrahltherapie

  • Dienstag, 16. Januar 2018
Behandlungszimmer im Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum MIT_dpa
Behandlungszimmer im Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) /dpa

Gießen – Eine steigende Nachfrage nach einer Ionenstrahltherapie verzeichnet das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT). Mit dieser Therapie lassen sich insbeson­dere jene Tumoren behandeln, die aufgrund ihrer Lage tief im Körper oder an sehr gefährdeten Stellen durch herkömmliche Bestrahlung nur schwer erreichbar sind. 

Im ersten Jahr, von Ende Oktober 2015 bis Ende 2016, konnten am MIT 171 Patienten behandelt werden, im zweiten Jahr 2017 wurden 286 Therapien durchgeführt. „Unser bereits 2009 in Heidelberg initiiertes Konzept der Therapie mit Protonen und Schwer­ionen wird zunehmend auch am Standort Marburg angenommen“, kommentierte Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg, die Zahlen.

Zerstörerische Wirkung im Tumor

Das MIT wurde als Tochterunternehmen des Heidelberger Ionenstrahl-Therapie­zen­trums HIT (74,9 Prozent) sowie der Rhön-Klinikum AG (25,1 Prozent) gegründet. Der klinische Betrieb wird vom Universitätsklinikum Heidelberg sowie dem Universitäts­klinikum Gießen und Marburg (UKGM) getragen.

Die Strahlentherapie mit Kohlenstoff- und Wasserstoffionen bietet die Möglichkeit, Tumore sehr genau zu treffen. Die Strahlen durchdringen den menschlichen Körper und entfalten erst im Tumor ihre zerstörerische Wirkung. „Mediziner, Physiker und Techniker sind an der jeweils individuellen Planung der Ionenstrahltherapie für die Patienten beteiligt“, erläuterte Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am UKGM und MIT Marburg.

Die Therapie findet im Rahmen von klinischen Studien statt. Ziel ist, im Vergleich zu weiteren Therapieformen die Wirksamkeit der Ionenstrahltherapie zu messen. Aktuelle Schwerpunkte der Anwendung mit der Therapie mit Protonen und Kohlenstoffionen sind Tumore im Gehirn und im Kopf-Hals-Bereich, Weichteilsarkome, nichtoperable Pankreaskarzinome sowie alle lokalisierten Tumore bei Kindern und Jugendlichen. Aktuell laufen am MIT 14 Studien.

hil

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