Vermischtes

Große Zufriedenheit mit der Pflegeberatung

  • Montag, 26. Juni 2023
/picture alliance, Zoonar, Robert Kneschke
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Berlin – Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bewerten die Angeboten zur Pflegeberatung der Pflegekassen postitiv. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen des IGES Instituts. Demnach zeigten sich mehr als 82 Prozent der Befragten mit der Beratung insgesamt zufrieden.

Beim zeitlichen und inhaltlichen Umfang der Pflegeberatung sind die Zustimmungswerte laut IGES Institut noch höher: Knapp 88 Prozent gaben an, dass ausreichend Zeit für die Beratung zur Verfügung stand und ihre Fragen beantwortet wurden. Auch die spätere Einordnung stieß in fast allen Fällen auf Zustimmung. Über 87 Prozent bewertete die Pflegeberatung ihrer Pflegekasse als unabhängig und neutral.

„Das Beratungsangebot der Pflegekassen funktioniert gut“, betonte Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstands­vorsitzender des GKV-Spitzenverbands. Besonders die gestiegene Anzahl von spezialisierten Beratungsstellen und die hohe Zahl an weitergebildeten Pflegeberatern sei eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Pflege­be­ratung.

Die Evaluation ergab zudem, dass die Pflegekassen auch unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie ein verlässliches und qualitativ hochwertiges Angebot an Pflegeberatung vorgehalten und umgesetzt hätten. Das zeige sich unter anderem darin, dass die Häufigkeit der Beratung im Rahmen eines Hausbesuchs von 2020 mit 86 Prozent auf rund 38 Prozent im Jahr 2023 abgenommen hat.

Es gebe eine deutliche Verschiebung hin zur telefonischen Beratung, die nun einen Anteil von rund 58 Pro­zent habe. Lediglich 14 Prozent der Befragten berichteten den Angaben zufolge von Schwierigkeiten bei der Inanspruchnahme der Pflegeberatung während der Pandemie.

Die Angebote für besondere Zielgruppen wie Menschen mit Demenz, psychischen Erkrankungen oder auch mit Migrationshintergrund seien insgesamt weiter ausgebaut worden und mittlerweile in fast allen städtischen Regionen vorhanden.

Der Bericht für die Pflegeberatung zeige aber auch Bedarfe zur Weiterentwicklung auf, hieß es weiter. Das betreffe eine stärkere Thematisierung von Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation, eine weitere Erhöhung der Sichtbarkeit und Bekanntheit des Angebots und eine noch bessere Integration von Pflegebe­ratern in kommunale und lokale Netzwerke.

In ländlichen Regionen sollte das Angebot insbesondere für Menschen mit Demenz und mit psychischen Erkrankungen sowie für pflegebedürftige Kinder und Jugendliche weiter gestärkt werden. Für diese Bereiche und besonders für die Digitalisierung etwa in Form der Video-Pflegeberatung oder von digitalen Informa­tionsangeboten sieht der Bericht noch verstärkt Potenzial.

Der GKV-Spitzenverband berichtet dem Bundesgesundheitsministerium alle drei Jahre auf Grundlage wissen­schaftlicher Erkenntnisse zur Pflegeberatung und den Pflegeberatungsstrukturen. Dabei werden im Rahmen einer Evaluation Themen wie Qualität, Umfang und Inhalt der Pflegeberatung auf Grundlage von Aussagen von Pflegekassen, Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern, Beratungsstellen und ratsuchenden Pflegebedürf­tigen untersucht.

hil/sb/afp

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