Grüne schlagen Vergleichsportal für Krankenkassen vor

Hannover – Die Grünen haben den Aufbau eines unabhängigen Vergleichsportals für Krankenkassen vorgeschlagen, bei dem die Qualität der Versorgung im Vordergrund stehen soll. Derzeit finde der Wettbewerb zwischen Krankenkassen lediglich über die Höhe des Zusatzbeitrags sowie über Angebote für Bonusprogramme oder zusätzliche Satzungsleistungen statt, beklagte die Grünen-Bundestagsfraktion in einem Antrag für den Bundestag, über den das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete.
Insbesondere für chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen seien bei der Auswahl einer Krankenkasse aber zum Beispiel die Ablehnungsquote von Leistungen, die Zahl der eingelegten Beschwerden oder die Servicequalität wichtiger, hieß es. Das unabhängige Vergleichsportal solle nach den Vorstellungen der Grünen bei einer neuen Patientenstiftung angesiedelt werden.
Chronisch Kranke oder Behinderte blieben beim derzeitigen Preiswettbewerb häufig auf der Strecke, sagte die Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink. „Sie bekommen den Sparzwang der Kassen zu spüren, wenn ihnen eine Kur verweigert oder minderwertige Hilfsmittel geliefert werden.“ Der Wettbewerb müsse sich mehr in Richtung Qualität verlagern.
„Darum müssen Vergleichsportale auf den ersten Blick zeigen, welche Krankenkassen sich in Service und Versorgung engagieren“, so die Politikerin. Das betreffe zum Beispiel die Bewilligung von Antragsleistungen wie Hilfsmittel oder die Verordnung von Heilmitteln, aber auch die Frage, ob es einen persönlichen Ansprechpartner, klare Aussagen und unkomplizierte Verfahren gebe.
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