Grüne wollen Unterstützung bei künstlicher Befruchtung ausweiten

Berlin – Die Grünen im Bundestag rufen die Bundesregierung dazu auf, alle Paare in Deutschland gleichberechtigt durch Bund und Krankenkassen finanziell bei der Kinderwunschbehandlung zu unterstützen. „Wir brauchen dringend eine gesetzliche Änderung“, sagte Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Gesundheitsförderung der Grünen.
Sie bezeichnete die neuen Richtlinien der Bundesärztekammer (BÄK) zu assistierten Reproduktion, die seit dem 1. Juni in Kraft sind, als einen großen Schritt nach vorn. „Endlich werden auch im ärztlichen Berufsrecht alle Familienkonstellationen gleich behandelt. Die Bundesärztekammer hat verstanden, dass es darauf ankommt, dass Kinder willkommen sind und nicht darauf, ob ihre Eltern verschieden- oder gleichgeschlechtlich, ob sie verheiratet sind oder nicht“, betonte Kappert-Gonther. Nun sei die Bundesregierung am Zug. Die Große Koalition müsse „ihr überkommenes Gesellschaftsbild loswerden“.
Die Grünen hatten Ende April einen Gesetzentwurf vorgelegt, indem sie verlangen, dass die Voraussetzung der Ehe durch die Voraussetzung der eingetragenen Lebenspartnerschaft oder das Vorliegen einer auf Dauer angelegten nichtehelichen Lebensgemeinschaft ergänzt wird.
Darüber hinaus sollen die Behandlungskosten für eine heterologe künstliche Befruchtung übernommen werden, wenn die genannten Paare die übrigen Voraussetzungen erfüllen. Damit sollen neben verheirateten auch verpartnerte sowie nicht formalisierte Paare für Maßnahmen der homologen oder heterologen künstlichen Befruchtung einen gesetzlichen Anspruch auf partielle Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung erhalten, wie es heißt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: