Gutachten empfiehlt aktivere Krankenhausplanung in Schleswig-Holstein

Berlin/Kiel – Fachleute empfehlen der schwarz-grünen Landesregierung in Schleswig-Holstein eine aktivere Krankenhausplanung. Das geht aus einem Gutachten des Forschungsinstituts IGES für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung hervor.
Demnach sind ausreichend Geld für Investitionen erforderlich. Andernfalls könnte es zu gesamtgesellschaftlich nachteiligen Entwicklungen bei der Versorgung kommen und auch zur weiteren Verlagerung von Steuerungskompetenzen auf den Bund.
Die Gutachter raten dazu, einerseits die Krankenhausversorgung stärker an zentralen Standorten zu konzentrieren, um die Qualität und Wirtschaftlichkeit zu steigern sowie dem Personalmangel entgegenzuwirken. Andererseits müsse eine flächendeckende Erreichbarkeit sichergestellt werden, um zu vermeiden, dass Patienten eine Klinik nicht oder zu spät aufsuchen.
Dem Gutachten zufolge sank die Zahl der Krankenhäuser in Schleswig-Holstein zwischen 2017 und 2021 um 19 auf 92. 2021 wurden in den Kliniken 15.882 Betten vorgehalten, 5,4 pro 1.000 Einwohner (Deutschland: 5,8). Gut 534.000 Patienten wurden stationär behandelt, nachdem der Höchstwert 2016 bei fast 605.000 lag.
Im Schnitt blieb jeder Patient 7,7 Tage in der Klinik. Die Betten waren zu 70,8 Prozent ausgelastet (Bundesschnitt: 68 Prozent). Die Zahl der Vollzeitkräfte stieg um 21 Prozent auf nahezu 30.000.
Obwohl die Zahl der Standorte gesunken ist, sind die Kliniken dem Gutachten zufolge überwiegend noch gut erreichbar. Ein weiterer Wegfall von Kliniken könnte aber in einzelnen Regionen zu einer deutlichen Verschlechterung der Erreichbarkeit führen, wovon auch die Notfallversorgung betroffen wäre.
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