Politik

Gutachten empfiehlt aktivere Krankenhausplanung in Schleswig-Holstein

  • Montag, 26. Juni 2023
/picture alliance, Marijan Murat
/picture alliance, Marijan Murat

Berlin/Kiel – Fachleute empfehlen der schwarz-grünen Landesregierung in Schleswig-Holstein eine aktivere Krankenhausplanung. Das geht aus einem Gutachten des Forschungsinsti­tuts IGES für die SPD-nahe Fried­rich-Ebert-Stiftung hervor.

Demnach sind ausreichend Geld für Investitionen erforderlich. Andernfalls könnte es zu gesamtgesellschaft­lich nachtei­ligen Entwicklungen bei der Versorgung kommen und auch zur weiteren Verlagerung von Steue­rungskom­pe­tenzen auf den Bund.

Die Gutachter raten dazu, einerseits die Krankenhausversorgung stärker an zentralen Standorten zu konzen­trieren, um die Qualität und Wirtschaftlichkeit zu steigern sowie dem Personalmangel entgegenzuwirken. An­dererseits müsse eine flächendeckende Erreichbarkeit sichergestellt werden, um zu vermeiden, dass Patienten eine Klinik nicht oder zu spät aufsuchen.

Dem Gutachten zufolge sank die Zahl der Krankenhäuser in Schleswig-Holstein zwischen 2017 und 2021 um 19 auf 92. 2021 wurden in den Kliniken 15.882 Betten vorgehalten, 5,4 pro 1.000 Einwohner (Deutsch­land: 5,8). Gut 534.000 Patienten wurden stationär behandelt, nachdem der Höchstwert 2016 bei fast 605.000 lag.

Im Schnitt blieb jeder Patient 7,7 Tage in der Klinik. Die Betten waren zu 70,8 Prozent ausgelastet (Bundes­schnitt: 68 Prozent). Die Zahl der Vollzeitkräfte stieg um 21 Prozent auf nahezu 30.000.

Obwohl die Zahl der Standorte gesunken ist, sind die Kliniken dem Gutachten zufolge überwiegend noch gut erreichbar. Ein weiterer Wegfall von Kliniken könnte aber in einzelnen Regionen zu einer deutlichen Ver­schlech­terung der Erreichbarkeit führen, wovon auch die Notfallversorgung betroffen wäre.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung