Hamburger Pilotprojekt unterstützt beim selbstbestimmten Leben zuhause

Hamburg – Das Hamburger Pilotprojekt „NetzWerk GesundAktiv“ soll es Senioren ermöglichen, länger selbstständig in den eigenen vier Wänden zu leben. Eine koordinierende Stelle für das vom Innovationsfonds geförderte Projekt wurde jetzt am Albertinen-Haus – Zentrum für Geriatrie und Gerontologie – eröffnet.
„Auch in Hamburg ändert sich die Altersstruktur spürbar: Derzeit leben hier rund 90.000 Menschen, die 80 Jahre oder älter sind. Schon 2020 wird die Zahl der über 80-Jährigen um mehr als 25 Prozent höher sein“, erläuterte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) den Hintergrund der Arbeit. Das Netzwerk-Projekt kombiniere regionale Angebote zur zeitgemäßen Versorgung von Senioren im Quartier.
Projekt für 1.000 Versicherte
An dem Projekt können 1.000 gesetzlich Versicherte teilnehmen. Schon seit Anfang Oktober schreiben die beteiligten Krankenkassen potenzielle Teilnehmer an. Neben der federführenden Techniker Krankenkasse (TK) beteiligen sich auch Barmer, DAK-Gesundheit und Knappschaft an dem Projekt.
„Uns erreichen bereits zahlreiche Nachfragen von interessierten Versicherten und unsere Rücklaufquote von fast 30 Prozent ist schon sehr gut. Das Projekt steht und fällt natürlich mit den Teilnehmern, und die koordinierende Stelle ist für dieses Projekt der direkte Draht zum Versicherten“, erläuterte der stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK, Thomas Ballast.
In der koordinierenden Stelle erhalten die Teilnehmer im persönlichen Gespräch einen individuellen Unterstützungsplan und einen Ansprechpartner, der sie betreut. Der Unterstützungsplan sieht Maßnahmen aus verschiedenen Modulen vor: „Rehabilitation vor und während der Pflegebedürftigkeit“, „Hilfen für Angehörige“, „Beratung und Demenz“ oder „Förderung der Gesundheitskompetenz“.
Die koordinierende Stelle vermittelt außerdem regionale Quartiersangebote. Darüber hinaus erhalten alle Teilnehmer einen Tablet-PC mit einem technischen Unterstützungssystem. Damit können sie unter anderem Nachrichten senden und empfangen oder Termine verwalten. Eine Videosprechstunde mit den Ärzten der koordinierenden Stelle ist ebenfalls geplant.
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