Handlungsfelder für mehr Patientensicherheit in der ambulanten Pflege

Berlin – Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) will die Patientensicherheit in der ambulanten Pflege stärken. Dazu hat es nun gemeinsam mit Experten aus Praxis, Wissenschaft und Politik sieben zentrale Handlungsfelder identifiziert. Sie sollen dazu beitragen, Wissen und Instrumente für mehr Patientensicherheit in der ambulanten Pflege zu entwickeln und so die Pflegequalität in der häuslichen Umgebung zu verbessern.
Ein Viertel der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird durch ambulante Pflegedienste versorgt. Das birgt jedoch beträchtliche Risiken. Das Zusammenspiel von pflegenden Angehörigen, professionell Pflegenden sowie Ärzten ist durch Kommunikationsmängel, Wissenslücken, Unachtsamkeit, Zeitdruck sowie unklare Prozesse geprägt. Das erhöht die gesundheitlichen Risiken der Pflegebedürftigen für Infektionen, Medikationsschäden und Stürze.
Maßnahmen zur Patientensicherheit könnten dazu beitragen, Risiken frühzeitig zu erkennen, Fehler zu vermeiden und Schäden abzuwenden. Bislang wird Patientensicherheit in der ambulanten Pflege hierzulande jedoch kaum thematisiert – auch, weil es an Erkenntnissen über Sicherheitsrisiken sowie an wissenschaftlich fundierten oder fachlich konsentierten Optimierungswerkzeugen fehlt.
Vor diesem Hintergrund hat das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) sieben zentrale Handlungsfelder identifiziert. Dazu zählen unter anderem ein reibungsloser Kommunikationsfluss, die Sicherheitskultur sowie die Risikobereiche Medikation, Hygiene und außerklinische Beatmungspflege.
Gerade im Handlungsfeld „Sicherheitskultur“ sei es wichtig, eine offene und konstruktive Fehlerkultur zu etablieren. Neben Berichts- und Lernsystemen (CIRS) auf Organisationsebene könnten auch regelmäßige Pflegevisiten die Patientensicherheit in der ambulanten Pflege verbessern.
„Pflegenden muss ermöglicht werden, aus Fehlern zu lernen. Denn Fehler gehören leider zur Arbeit – deren Fortführung aber nicht“, erklärte der ZQP-Vorstandsvorsitzende Ralf Suhr. Er rief die Politik auf stärkere Anreize für die Umsetzung einer systematischen Fehlerkultur sowie der Einführung von CIRS-Systemen zu setzen.
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